Die Fechinger Talbrücke könnte deutlich früher wieder für den Verkehr geöffnet werden als bisher angenommen. Das teilte Verkehrsstaatssekretär Jürgen Barke (SPD) am Freitag mit. Das Ministerium strebe an, die Brücke bereits in wenigen Wochen wieder für den Pkw-Verkehr freizugeben. "Ziel ist es, den volkswirtschaftlichen Schaden durch die Sperrung und die Belastung der betroffenen Menschen möglichst gering zu halten", sagte Ministerin Anke Rehlinger (SPD) zur SZ.

Nach Angaben des Landesbetriebs für Straßenbau (LfS) und des Ministeriums soll bis Montag geprüft werden, ob dieses Ziel erreicht werden kann. Um die geltende Sperrung aufzuheben, müsse das Eigengewicht der Brücke gesenkt werden. Dazu könnten der Fahrbahnbelag abgefräst und andere Brückenteile abgetragen werden, so das Ministerium. Diese Gewichtsreduzierung sei nach neuen Berechnungen möglich und sinnvoll. Das habe die vom Ministerium eingesetzte Fachgruppe "Brückeninstandsetzung" festgestellt.

Eines der Gutachten, auf deren Basis die A 6-Brücke vorige Woche gesperrt wurde, bezeichnet diese Lösung jedoch als unsicher. Eine Gewichtsreduzierung durch Entfernen des Fahrbahnbelags hatten die Experten im Auftrag des LfS untersucht. "Ein Erreichen des erforderlichen Sicherheitsniveaus konnte auf diesem Wege rechnerisch nicht erbracht werden", heißt es im Gutachten, das der SZ vorliegt. Aus Sicht des Ministeriums sind diese Berechnungen jedoch überholt. Auch das Gutachterbüro komme nun zum selben Schluss wie die Fachgruppe, hieß es.

Bereits im Dezember war dem LfS in dem besagten Gutachten mitgeteilt worden, dass die Fechinger Talbrücke bei Verkehrsbelastung akut einsturzgefährdet ist. Die Behörde sperrte die Brücke allerdings erst nach Vorliegen eines zweiten Gutachtens am Gründonnerstag.