Poller-Kritiker warnt vor "Todesfallen"

Fechingen. Sie sind rot-weiß lackiert, stehen an der Fechinger Heringsmühle - und sind für Gerhard Walter "Todesfallen". Den Ensheimer machen die Poller wütend, die jetzt an der Einmündung der Flughafen- in die Provinzialstraße stehen. Die Stadt sollte seiner Ansicht nach stattdessen so schnell wie möglich einen Kreisel bauen. Der sei viel sinnvoller

Fechingen. Sie sind rot-weiß lackiert, stehen an der Fechinger Heringsmühle - und sind für Gerhard Walter "Todesfallen". Den Ensheimer machen die Poller wütend, die jetzt an der Einmündung der Flughafen- in die Provinzialstraße stehen. Die Stadt sollte seiner Ansicht nach stattdessen so schnell wie möglich einen Kreisel bauen. Der sei viel sinnvoller. "Durch den Kreisel soll der Verkehr aus dem Mandelbachtal über die Flughafenstraße und die L 107 durch Fechingen morgens und abends zügiger fließen, wie alle befragten Verkehrsexperten bestätigen." Walter listet weitere Vorteile auf, die er vom Kreisel erwartet: kürzere Fahrzeiten, weniger Staus, deutlich weniger CO2-Ausstoß. "Gleichzeitig wird den Kunden des Plus-Marktes, die Richtung Brebach fahren wollen die Möglichkeit gegeben, über den Kreisel zurückzufahren, anstatt gegen den Verkehr - widerrechtlich - vom Parkplatz gegen die Fahrtrichtung auszufahren. Auch Groß-Lkws, die von der Autobahn falsch abgefahren sind, wird durch den Kreisel ein Wenden ermöglicht, ohne dass diese durch den Ortsbereich von Fechingen fahren oder sogar im Ortsbereich zum Wenden gezwungen werden." Die Stadt kläre zurzeit noch, ob der Kreisel überhaupt die gewünschten Effekte bringt, teilte die Pressestelle mit. Er dürfe das Stauproblem nicht zur Autobahnanschluss-Stelle verlagern. "Das Kreisel ist verschoben, aber nicht definitiv zu den Akten gelegt."Gerhard Walter sieht das anders. Mit den Pollern, die "insbesondere bei Dunkelheit zu Todesfallen für Krafträder und sogar für Pkw-Fahrer werden können", versuche die Stadt, einstimmige Beschlüsse des Bezirks- und des Stadtrates für einen Kreisverkehr zu unterlaufen. Die Verantwortlichen sollten spätestens beim ersten tödlichen Verkehrsunfall durch diese "Minipanzersperren" für diese Schäden zur Verantwortung gezogen werden.Die Stadt wiederum sieht in den Pollern keine Gefahr, sondern einen Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit. "Die Poller wurden angebracht, um die Zahl der Unfälle an der Einmündung Provinzialstraße/An der Heringsmühle zu verringern." Was sollen die Poller an der Abbiegespur Richtung Brebach? "Autofahrer, die an der Heringsmühle rechts in Richtung Brebach abbiegen, haben sich häufig zu weit rechts eingeordnet. Dadurch wurden sie oft von nachfolgenden Verkehrsteilnehmern zu spät gesehen. Die Poller auf der rechten Seite wurden angebracht, damit die Fahrer möglichst rechtwinklig abbiegen und Unfälle vermieden werden. Eine durchgezogene Linie auf der Fahrbahn, die laut Straßenverkehrsordnung nicht überfahren werden darf, führt den Verkehr an den Pollern vorbei." Und was hat es mit den Pollern auf der Mittelinsel auf sich? "Auch beim Linksabbiegen aus der Provinzialstraße in die Straße An der Heringsmühle wurde die Kurve häufig geschnitten und dadurch wartende Fahrzeuge in der Straße An der Heringsmühle gefährdet." Wegen der Poller auf der markierten Mittelinsel müssten Verkehrsteilnehmer auch dort rechtswinklig abbiegen und könnten wartende Fahrzeuge nicht mehr gefährden. Außerdem seien die Poller wegen ihrer Leuchtreflektoren auch bei Dunkelheit gut sichtbar und "flexibel, so dass sie beim Anfahren durch Fahrzeuge umknicken und überfahren werden können". Genau das sei passiert, sagt Gerhard Walter. "Schon am ersten Abend wurden zwei der drei Poller in der Straßenmitte umgefahren."Den Tipp für den Artikel bekamen wir von SZ-Leser-Reporter Gerhard Walter aus Ensheim. Wenn Sie Interessantes zu erzählen haben, wenden Sie sich per SMS/Fax, MMS mit Foto an Tel. (06 81) 5 95 98 00 oder per Mail an: leser-reporter@sol.de

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