Ministerium: Bezirksrat liegt bei Brücke falsch

Fechingen · Dass der Bezirksrat Halberg sich mit den Anwohnern der Umleitungsstrecke solidarisch erklärt, sei gut, sagt der Sprecher von Wirtschafts- und Verkehrsministerin Anke Rehlinger. Aber die Kommunalpolitiker verbreiten dabei falsche Informationen, erklärt er.

 An der Heringsmühle staute sich der Verkehr. Archivfoto: B&B

An der Heringsmühle staute sich der Verkehr. Archivfoto: B&B

Lärm, Feinstaub und Gestank - dass ein Großteil des Verkehrs, der sonst über die Fechinger Talbrücke rollt, sich nun durch die Orte im Stadtbezirk Halberg quält, sei ein "unerträglicher Zustand für die Anwohner". So heißt es in einer Erklärung, die der Bezirksrat Halberg mit den Stimmen aller dort vertretenen Parteien beschlossen hat (die SZ hat berichtet).

Ein Ende der Belastung "insbesondere durch die vorbeifahrenden Lkw" sei "noch nicht abzusehen, da bisher nicht vorhergesagt werden kann, wann die neue Brücke geplant, genehmigt und gebaut werden soll", heißt es in der Erklärung. Das Ganze könne "mehr als zehn Jahre dauern". Zehn Jahre, in denen Wohnungen nicht beziehungsweise schlecht vermietet werden können, in denen Häuser an Wert verlieren.

"Die Anwohner an den Umleitungsstrecken haben in der Tat Solidarität verdient", sagt der Sprecher des saarländischen Wirtschafts- und Verkehrsministeriums, Wolfgang Kerkhoff. Die Menschen im Bezirk Halberg müssen seit Wochen "eine wesentlich höhere Verkehrsbelastung ertragen, die durch die unvermeidliche Brückensperrung ausgelöst wurde" - soweit ist das Ministerium mit dem Bezirksrat einig.

Der Bezirksrat gehe aber in seiner Erklärung von einer "falschen Grundannahme" aus. Auch wenn für Planung, Genehmigung und Umsetzung des Brückenneubaus "ein Zeitraum von acht Jahren plus X" angenommen werden müsse, werde es eine Zusatzbelastung durch umgeleitete Lkw "keineswegs so lange geben".

Ministerin Anke Rehlinger strebe an, "dass ab Ende des Jahres auch wieder schwerere Fahrzeuge die Brücke benutzen können". "Dies wird durch Verstärkungsmaßnahmen an den Pfeilern möglich sein. Die eigentliche Bauphase für die neue Brücke wird wegen der rechtlich bedingten langen Vorlaufzeit für die Planfeststellung erst in einigen Jahren beginnen können", sagt Kerkhoff. Eine Vollsperrung der alten Brücke sei während der Neubauphase nicht vorgesehen.

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