Baupläne der Stiftung Saarbrücker Altenwohnstift Widerstand gegen Haus-Erweiterung geht weiter

Saarbrücken · Die Eschberger Bürgerinitiative (BI) kritisiert nach wie vor die geplante Erweiterung des Egon-Reinert-Hauses (ERH). Sie sorgt sich um die „grüne Lunge des Eschbergs“. Bei einer Bürgerversammlung hat die Initiative der Stadtverwaltung vorgeworfen, sie nicht ernst zu nehmen.

Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) wies den Vorwurf vehement zurück. Die einberufene Versammlung zeige, dass dies nicht der Fall sei.

Die BI kämpft um die Grünfläche im angrenzenden Park, den sogenannten Obstgarten. Mit der Erweiterung des Egon-Reinert-Hauses ginge ein Teil dieser Fläche verloren. Dass sich der Parkplatzmangel verschärft, wenn noch mehr Autos zum ERH fahren, ist für Kritiker ein weiterer Grund gegen das Vorhaben. Schon jetzt sei die Parkplatzsuche schwierig. Auch die Befürchtung, es könnte künftig neue, dem ERH vorbehaltene Parkplätze geben, wurde beim Treffen laut. Nach Angaben des Baudezernenten Heiko Lukas sollen neue Stellplätze für Autos aber lediglich auf dem Grundstück des ERH und nicht außerhalb entstehen.

Die Leiterin des ERH, Astrid Koch, präsentierte Zahlen, um den Eschbergern die Vorzüge der Einrichtung zu zeigen. So seien von den aktuell 108 festen Bewohnern rund 40 Menschen vom Eschberg, von den 89 Gästen in der Kurzzeitpflege seien es 30.

Einige Teilnehmer fanden die Pläne des ERH gut. Andere konnte Koch nicht überzeugen. Die Diskussion war emotional aufgeladen, manche Beiträge waren regelrecht aggressiv. Oberbürgermeisterin Britz und Moderator Ludwig Helf riefen immer wieder zu einem respektvollen Umgangston auf.

Nach dem aktuellen Konzept plant der Träger, die Stiftung Saarbrücker Altenwohnstift, für den Erweiterungsbau 670 Quadratmeter Gelände zu kaufen. Die reine Grundfläche des neuen Gebäudes soll sich auf 350 Quadratmeter belaufen. Dort sollen 20 Tagespflegeplätze und zwölf Seniorenwohnungen entstehen. Dass der Bedarf an Pflegeangeboten bedingt durch die demografische Entwicklung steigt, bestreitet die BI nicht. Sie bemängelt jedoch, dass durch die ERH-Pläne nur wenige neue Plätze entstehen, und hält es für sinnvoller, stattdessen an anderem Standort größer zu bauen. Zudem befürchtet sie teure Angebote beim betreuten Wohnen, die der Durchschnitts-Eschberger nicht zahlen könne.

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