Ehrungen im Löschabschnitt Ost Wenn Einsatzkräfte an ihre Grenzen kommen

Ensheim · Das Jahr war im Löschabschnitt Ost ereignisreich. Der „Rund-um-die-Uhr-Einsatz“ beim Unwetter im Juni brachte die Feuerwehr personell an ihre Leistungsgrenze.

 Auszeichnung für ihr Engagement: Beim Kameradschaftsabend in der Sport- und Kulturhalle Ensheim wurden zahlreiche Feuerwehrleute des Saarbrücker Löschabschnitts Ost befördert.

Auszeichnung für ihr Engagement: Beim Kameradschaftsabend in der Sport- und Kulturhalle Ensheim wurden zahlreiche Feuerwehrleute des Saarbrücker Löschabschnitts Ost befördert.

Foto: Picasa

Als einsatzreich und aufregend bezeichnete Willi Hartz das Einsatzjahr seiner Kameraden des Löschabschnittes Ost der Freiwilligen Feuerwehr Saarbrücken. Unwetter hatten bei den ehrenamtlichen Einsatzkräften vor allem in Bübingen mit Überflutungen für allerhand Arbeit gesorgt. Das berichtete der Löschabschnittsführer beim Kameradschaftsabend der Feuerwehrleute in der Sport- und Kulturhalle Ensheim. Diese Abende für die ehrenamtlichen Retter werden seit 1974 ausgerichtet.

„Am 1. Juni wurden wir von einem Unwetter überrascht, das alle Löschbezirke in der Landeshauptstadt herausgefordert hat. Das Einsatzgebiet mit vollgelaufenenen Kellern, überschwemmten und blockierten Straßen war hauptsächlich in Bübingen, Güdingen, Eschringen, Fechingen Schafbrücke und Scheidt“, erklärte Willi Hartz. Er ergänzte: „Dieser Rund-um-die-Uhr-Einsatz hatte uns personell an unsere Leistungsgrenze geführt und hätte auch nicht länger dauern dürfen. Denn selbst die Unterstützung aus den Löschabschnitten Mitte, West und Dudweiler war personell an ihre Grenzen gekommen.“ Es habe sich gezeigt, „dass jede aktive Feuerwehrfrau und jeder aktive Feuerwehrmann in unserer Landeshauptstadt gebraucht wird“.

Nach der Flut kam die Hitzeperiode. Während dieser sei sogar die Trinkwasserversorgung in einigen Löschbezirken zusammengebrochen – Feuerwehrleute mussten Ausgabestellen für Trink- und Brauchwasser einrichten, berichtete Willi Hartz. Und schließlich habe dann auch noch ein verheerender Dachstuhlbrand die Feuerwehr in ihrer namensgebenden Aufgabe gefordert.

Neben den Einsatzkräften seien Gerätehäuser, Fahrzeuge und Material ausschlaggebend für den Erfolg der Feuerwehren. „Sowohl Neubauten als auch Umbauten von Gerätehäusern sind in Planung, und wir werden in den nächsten Jahren im Löschabschnitt Ost einige Investitionen erleben“, verkündete der Löschabschnittsführer. Harald Schindel unterstützte Willi Hartz. Saarbrückens Sicherheitsdezernent sagte: „Wir müssen an unsere Gerätehäuser.“

Umfunktionierte alte Schulgebäude, sogar Gefängnissräume bilden derzeit Unterkünfte für die Löschbezirke. Nur die wenigsten Feuerwehrgerätehäuser seien als solche gebaut worden, erklärte Harald Schindel. Was angesichts der Entwicklung der Löschfahrzeuge immer problematischer werde. Die würden wegen der technischen Anforderungen immer größer gebaut  – und so komme es in manchen Löschbezirken zu bizarren Gegebenheiten. In Malstat-Burbach passten die Tanklöschfahrzeuge zum Beispiel nur dann in die Halle, wenn sie voll mit Wasser beladen sind, weil sie dann niedriger liegen.

Im Rahmen des Kameradschaftsabends in Ensheim beförderte Sicherheitsdezernent Harald Schindel zusammen mit Willi Hartz sowie Wehrführer Marc Denzer und dessen Stellvertreter Björn Weichel Kameraden aus dem Löschabschnitt Ost, die die zeitlichen Vorgaben erfüllt und die entsprechenden Lehrgänge absolviert haben (siehe Infokasten).

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