Förster-Serie Ein gesunder Wald schützt die Artenvielfalt

Bildstock/Neunkirchen · Serie: Förster in Regionalverband — Auch im Revier von Lars Kreinbihl läuft die Holzernte.

 Förster Lars Kreinbihl mit Warnweste und Schutzhelm.

Förster Lars Kreinbihl mit Warnweste und Schutzhelm.

Foto: Dennis Langenstein

„Je älter der Waldbestand, desto seltener wird eingegriffen“, erklärt Lars Kreinbihl vom Saarforst. Das Revier des Försters ist grob in die Bereiche von Bildstock, Merchweiler, Schiffweiler und Neunkirchen-Heinitz zu verorten. Seit Anfang September wird hier wieder das Holz geerntet.

„Der Wald unterteilt sich für uns in verschiedene Abschnitte“, sagt er. In jedem Abschnitt werde im Schnitt alle drei bis sieben Jahre geerntet. Etwa 15000 Festmeter Holz wachsen in seinem Beritt pro Jahr, etwa 9000 Festmeter werden in diesem Jahr geschlagen, wobei zehn bis 20 Prozent des Holzes im Wald bleiben. Die Zeit des komplett aufgeräumten Waldes sei sowieso vorbei.

„So werden Nährstoffe zurückgeführt, und das Holz bietet Lebensraum für verschiedene Tier und Pflanzenarten“, erklärt er. Und: „Wir fahren nicht kreuz und quer durch den Wald.“ Wobei er durchaus versteht, warum manchmal bei den Waldbesuchern dieser Eindruck entsteht. Denn oftmals werden bei der Ernte trotz der unterschiedlichen Abteilungen die gleichen Wege genutzt, um das Holz  aus dem Wald zu befördern. „Dort sammeln sich dann die Stämme, was so wirkt, als wären die Waldarbeiter Jahr für Jahr an den gleichen Stellen zugange“, so Kreinbihl. Sowohl der Saarforst als auch die Unternehmen, die für den Landesbetrieb arbeiten, seien zertifiziert. „Wir können nicht einfach machen, was wir wollen“, sagt er. Doch die Arbeiten im Wald seien nicht ungefährlich. Absperrungen und die Warnschilder sollten daher unbedingt beachtet werden. „Leider werden die Schilder oft geklaut“, sagt Kreinbihl, was dann andere Waldnutzer unnötig in Gefahr bringe. Zudem sei in seinem Revier viel junger Wald. Die Kronen der noch jungen Bäume schränkten daher die Sichtverhältnisse ein, gerade wenn sie wie jetzt noch Laub tragen Und er verweist darauf, dass Forstwirtschaftswege nun mal keine Premiumwanderwege seien. Zurzeit der Holzernte müsse man daher damit rechnen, dass der Boden aufgewühlt sei und kleineres Geäst auf den Wegen liegen bleibe.

Letzteres sei auch Absicht, da sie das Gewicht der Maschinen so auf eine größere Fläche verteilen. Trotzdem verspricht er die Absperrungen so kurz wie möglich zu halten. „Wir wollen die Absperrzeiten so kurz wie möglich halten, doch ohne geht es nicht“, erklärt er.

Etwas stolz ist er auf die Zusammenarbeit mit der Landschaft der Industriekultur (LIK Nord). Hier gilt es, Gewässer zu renaturieren und die Kulturlandschaft zu erhalten. Auch diese Maßnahmen dienten dem Artenschutz, erklärt der Förster.

Hier stünden demnächst auch wieder Arbeiten am Itzenplitzer Weiher und im Weilerbachtal bei Heinitz an. Die Artenvielfalt beschäftigt ihn auch bei dem Bäumen in seinem eigenen Revier. In seinem noch recht jungen Wald seien die Nadelhölzer mit nur acht Prozent in der Unterzahl. „25 Prozent sind im saarländischen Staatswald normal“, sagt er. Und dieses Viertel sorge dann für 60 Prozent der Erlöse bei der Ernte.

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