Städtepartnerschaft Ein Dreierbündnis, das funktioniert

Saarbrücken · Vor 40 Jahren besiegelten Saarbrücken, Nantes und Tbilissi ihre Partnerschaft. Jetzt wurde das Jubiläum gefeiert.

 An einer langen Tafel tauschte man Erfahrungen aus. 

An einer langen Tafel tauschte man Erfahrungen aus. 

Foto: Iris Maria Maurer

Am 17. September 1978 wurde aus den bereits bestehenden Städtepartnerschaften von Saarbrücken mit Tbilissi und Nantes offiziell eine Dreier-Städtepartnerschaft. Um dieses 40. Jubiläum zu feiern, lud Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz am Sonntag zu einem Festakt in den Innenhof der Stadtgalerie. Die Stimmung war heiter, denn neben Sonnenschein und der fernöstlichen Dekoration des Innenhofs anlässlich des Altstadtfestes trug die Musik einen erheblichen Teil dazu bei. Denn die Musiker um das Roland Gebhardt-Trio wurden von Chloé Cailleton aus Nantes und Reso Kiknadze aus Tbilissi unterstützt. Dazu später mehr.

Denn zuerst erwähnte Charlotte Britz in ihrer Rede, wie wichtig das Saarbrücker Theater in dieser Dreier-Beziehung sei. „Ohne das Theater hätten wir heute nichts zu feiern“, sagte sie. Der frühere Theater-Intendant Kurt Josef Schildknecht gilt als Initiator der Städtepartnerschaft mit Tbilissi. Die Oberbürgermeisterin erwähnte ein Zukunftsprojekt. Man habe sich mit der neuen Theater-Leitung zusammengesetzt. Eine gemeinsame Theater-Produktion der drei Partnerstädte wäre fest geplant. Dann erläuterte Charlotte Britz, dass Städtepartnerschaften nicht nur dazu da seien, dass Politiker verreisen. „Wir haben einen regen Austausch untereinander. Und so konnten wir mithelfen, das Vermessungswesen in Tbilissi aufzubauen und uns über die Bahnen der späteren Saarbahn in Nantes informieren.“

Aber das Wichtigste in einer Städtepartnerschaft wären die persönlichen Kontakte der Bürger untereinander. Dies betonte auch André Sobczak, Vizepräsident des Gemeindeverbandes Nantes. „Wir stehen vor großen Herausforderungen in Europa, konzentriert in den Städten. Umwelt, Soziales, aber auch Forschung sind daher ganz wichtige Themen heute“, erklärte er. Während man früher häufig kulturelle, sportliche und musikalische Projekte gemeinsam organisiert habe, müsse sich diese Dreier-Partnerschaft immer wieder neu erfinden – zum Beispiel mit Kooperationen der Hochschulen.

Die stellvertretende Oberbürgermeisterin von Tbilissi, Sopio Khuntsaria, schaute in ihrer Rede auf die gemeinsame Geschichte. Und sie bedankte sich mehrfach, für die Hilfe und Unterstützung, die man von den anderen beiden Städten nach der sowjetischen Zeit erfahren habe. „Nach der Unabhängigkeit ist unsere komplette Verwaltung zusammengebrochen. Auf kommunaler Ebene gab es damals sehr viel Hilfe aus Saarbrücken und Nantes“, erinnerte sie sich und erwähnte, dass man beim Aufbau der Wasserversorgung und neuer Technologien ebenfalls sehr unterstützt worden sei. Daher lud sie – ebenso wie André Sobczak – die Anwesenden in ihre Stadt ein, um die Städtefreundschaft weiterzuleben.

 André Sobczak (links), Vizepräsident des Gemeindeverbandes Nantes, Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (Mitte) und Sopio Khuntsaria, stellvertretende Oberbürgermeisterin aus Tbilissi, feierten die Partnerschaft.

André Sobczak (links), Vizepräsident des Gemeindeverbandes Nantes, Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (Mitte) und Sopio Khuntsaria, stellvertretende Oberbürgermeisterin aus Tbilissi, feierten die Partnerschaft.

Foto: Iris Maria Maurer

Bevor die Musiker nochmal spielten, richtete Roland Gebhardt einige Worte an die Gäste. „Ich habe schon mit Musikern aus der ganzen Welt zusammen musiziert. Aber mit Reso aus Tbilissi und Chloé aus Nantes ist es etwas ganz Besonderes. Das ist eine ganz besondere Beziehung da.“ Das zeigt, dass diese Städtepartnerschaft seit 40 Jahren wirklich gelebt wird.

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