Bauzaun Ein 120 Meter langer Bauzaun voller Kunst

Saarbrücken · Die Klaus Faber AG baut ab Sommer eine neue Zentrale in der Europaallee und hat sich einen besonderen Zaun genehmigt.

 Ein Bauzaun muss nicht trist und langweilig sein, wie dieses Beispiel im Quartier am Eurobahnhof zeigt.

Ein Bauzaun muss nicht trist und langweilig sein, wie dieses Beispiel im Quartier am Eurobahnhof zeigt.

Foto: Faber

Im Quartier Eurobahnhof in unmittelbarer Nähe des Kulturzentrums zieht zurzeit ein neuer Bauzaun alle Blicke auf sich. Passanten bleiben stehen, bestaunen die 120 Meter lange Abgrenzung an der Europaallee. Denn dort steht nicht ein Eisengitter oder ein Holzzaun, sondern eine sorgsam geplante und künstlerisch gestaltete zwei Meter hohe Wand aus bedruckten, hochwertigen Dibond-Platten (steifes Verbundmaterial), deren orange-rotes Farbmuster mit weißen Feldern und grauer Abgrenzung an Kabel-Verbindungen erinnert.

Dieser Zaun dient als Sichtschutz und ist gleichzeitig Abgrenzung zum Bauplatz der Klaus Faber AG, die dort ab dem Sommer eine neue Zentrale bauen wird. „Baustellen sind immer etwas langweilig. Daher haben wir uns dazu entschieden, mal etwas anderes zu machen, einen künstlerisch hochwertigen Zaun, der auch ein Geschenk für die Öffentlichkeit sein soll“, erläuterte der Architekt Gerlando Giarrizzo bei einer Begehung vor Ort.

Wir – das sind die Verantwortlichen der Klaus Faber AG und des Architekturbüros aus St. Ingbert sowie die Saarbrücker Werbeagentur portvier von Benjamin Knur. Deren Designer Tobias Müller hat die Wand gestaltet. Aber Tobias Müller ist nicht nur Designer, er verbindet Kunst mit Design, denn er hat sich als Graffiti-Künstler „Mene Tekel“ einen Namen gemacht, hat Urban-Art-Projekte am Heizkraftwerk Römerbrücke, aber auch in Luxemburg, Frankreich und Serbien durchgeführt.

Für die Gestaltung des Zauns hat er sich von den Geschäftsfeldern und Farben der Firma Faber inspirieren lassen, ist allerdings diesmal einen ungewöhnlichen Weg gegangen. „Ich habe zuerst ein Computerprogramm entworfen, mit dem ich das System geschaffen habe, das die Formen generiert. Die abgerundeten und eckigen Formen, die an Kabel- und Computerverbindungen erinnern sollen, sind daher nicht individuell von Hand gemalt, sondern am PC entstanden, wurden anschließend farblich gestaltet und dann auf Platten aufgedruckt“, erklärte er dazu. Durch das am PC entworfene System greifen die orange-roten Muster plattenübergreifend ineinander, ergeben ein Gesamtbild, allerdings ohne dass sich ein Muster wiederholt. „Mit dieser Technik hätte der Zaun auch noch viel länger werden können“, sagte Tobias Müller. Ergänzt werden die bunten Muster mittels einiger Inschriften, die in verschiedenen Feldern zu lesen sind. Der künstlerisch gestaltete Zaun wird die gesamte Bauzeit, mindestens vierzehn Monate, stehen bleiben und solange die Ecke an der Europaallee betonen – und die Passanten erfreuen.

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