Die Tafeln speichern die Messwerte auch. Verkehrsplaner haben Zugriff auf die Daten und können ihre Maßnahmen daran ausrichten, das Ordnungsamt kann erkennen, ob sich das Aufstellen eines Blitzers an besagter Stelle rechtfertigt. In Brebach hängt ein Display unmittelbar am Ortsschild in der Scheidter Straße. Ab dem Ortsschild gilt Tempo 50, davor Tempo 70. Die Messanlage ist so aufgehängt, dass sie die Geschwindigkeit der Fahrzeuge schon 100 Meter im 70er Bereich misst an anzeigt. Wer sich an Tempo 70 hält, wird aber nicht grün blinkend für seine Fahrweise gelobt, sondern rot blinkend auf ein vermeintliches Fehlverhalten hingewiesen.

Pressesprecher Daniel Schumann erklärt dazu: „Die Anzeige der außerorts gemessenen Geschwindigkeit dient als Hinweis für die ankommenden Autofahrerinnen und -fahrer. Sie erhalten auf diese Weise rechtzeitig ein Signal, ihre Geschwindigkeit anzupassen, um schon bei der Einfahrt in den Ort das dort zulässige Tempo einzuhalten. Natürlich verhalten sich die Autofahrerinnen und -fahrer nicht falsch, wenn sie außerorts die erlaubte Geschwindigkeit von bis zu 70 km/h fahren und das Display diese anzeigt. Die Anzeige auf dem Display ist als Signal zu verstehen, das die Autofahrerinnen und -fahrer daran erinnert, rechtzeitig ihre Geschwindigkeit zu reduzieren und sie im Anschluss bei der weiteren Durchfahrt im Ort so zu halten.“ Der Hersteller der Anlagen wirbt mit „sekundengenauer Einzeldatenerfassung“. Werden dann aber nicht falsche Daten gespeichert? Auf diese Frage reagierte die Stadt nicht. Selbst auf nochmalige Nachfrage ließ man diesen Punkt unbeantwortet.