Nauwieser Fest Dieses Jahr wohl kein Nauwieser Fest
St. Johann · Vom 15. bis 17. Juni ist Altstadtfest, vom 3. bis 5. August Saar-Spektakel. Für die Nauwies wurde kein Fest angemeldet.
Das Rumgezicke gehörte in den vergangenen Jahren zum Nauwieser Fest wie das Gedränge am Abend und das etwas unangepasstere Bühnenprogramm. Wie sind die Sicherheitsauflagen zu bezahlen? Wer tut sich den Stress an, für eventuelle Verluste und was sonst noch alles passieren kann, die Verantwortung zu übernehmen? Findet das Fest also nun statt oder nicht? Am Ende wurde diese Frage immer mit ja beantwortet. Das wird in diesem Jahr wohl anders sein. Es wird aller Voraussicht nach in diesem Sommer kein Nauwieser Fest geben.
Bisher wurde beim städtischen Ordnungsamt nämlich kein Fest auf der Nauwies angemeldet. Das hat die Stadtverwaltung am Freitag auf Anfrage mitgeteilt. Traditionell findet es zwischen Altstadtfest und Saar-Spektakel statt, also Mitte/Ende Juli. Bis dahin sind es noch rund zwei Monate. Das ist eine äußerst knappe Frist, um ein Fest dieser Größenordnung vorzubereiten, zumal mit der Stadtverwaltung und der Polizei ein Sicherheitskonzept erstellt werden muss.
Bereits im vergangenen Jahr stand das Fest kurz vor dem Aus. Die Macher des Rockstar-Vereins, der das Fest 15 Jahre lang organisiert hatten, winkten wegen der hohen Risiken ab. Rockstar-Veteran Andreas Porger rang sich schließlich doch dazu durch, das Fest mit neuen Partnern auch ein 16. Mal auf die Beine zu stellen. Andreas Porger ist Ende vergangenen Jahres gestorben. Und im Nauwieser Viertel heißt es, dass sich niemand findet, der genug Erfahrung hat, um die große Aufgabe zu übernehmen.
Ralf Leis, der zusammen mit Falk Kuckert pünktlich zum Fest das jährliche „Viertel Vor“-Heft gestaltet, geht ebenfalls davon aus, dass die große Party zumindest ein Jahr pausiert. Dass sich niemand aus der Deckung traut, ist in diesem Jahr wohl nicht Teil des Spiels um Finanzierung und Sicherheitsauflagen. „Es sieht so aus, als ob es in diesem Jahr wirklich kein Nauwieser Fest gibt“, sagt der Viertel-Kenner, in dessen Heft bisher auch immer das Programm des Festes stand. Die Frage sei, ob und wie es im kommenden Jahr weitergeht. Er habe „die Befürchtung, dass eine Eventagentur von außen aufspringt“. Das sei nicht gut für ein Fest, das sich aus dem Viertel heraus entwickelt hat und deswegen etwas Besonderes war. Kein Fest von der Stange eben, sondern ein Original. Das „Viertel Vor“-Heft wird es im Sommer dennoch wieder geben. „Das Heft funktioniert auch ohne das Fest“, sagt Leis.
