Tolle Bilanz Die Muschel kann gerne weiterrocken

Das aus der Corona-Not geborene Musikprogramm in der Konzertmuschel des Deutsch-Französischen Gartens begeistert.

 Out of the Blue beim Konzert in der Konzertmuschel. Von der Akustik und der Atmosphäre ist Norbert Küntzer, der künstlerische Leiter der Sommerreihe, überaus begeistert und würde aus der Corona-Notlösung gern ein neues Konzertangebot auf Dauer machen.

Out of the Blue beim Konzert in der Konzertmuschel. Von der Akustik und der Atmosphäre ist Norbert Küntzer, der künstlerische Leiter der Sommerreihe, überaus begeistert und würde aus der Corona-Notlösung gern ein neues Konzertangebot auf Dauer machen.

Foto: Küntzer

SAARBRÜCKEN (uhr) „Rundum zufrieden“ ist Norbert Küntzer vom Saarbrücker Kulturamt mit der just beendeten Konzertreihe „Die Muschel rockt“. Unter diesem lustigen wie kernigen Nenner schickte der künstlerische Leiter zur Sommerzeit bis zum 18. August zehn Bands zu zehn Konzerten auf die schicke Konzertmuschel im Deutsch Französischen Garten (DFG).

Der Hintergrund: Die allesamt lokalen Gruppen waren bereits unter Vertrag für das von Küntzer organisierte Saarbrücker Altstadtfest, das in diesem Jahr Pandemie-bedingt ausfallen musste.

 Norbert Küntzer gefällt der neue Konzertort im DFG sehr.

Norbert Küntzer gefällt der neue Konzertort im DFG sehr.

Foto: Martin Rolshausen

Ein bunter Stilemix kam da zustande, von Folk-Infiziertem (An Erminig, Iconic) über Bluesrockiges (Luke, Out of the Blue), Sänger-Songschreiber-Kost (Times and Tales, Eric Maas), Poprock (Caro B., Sonnhalter) bis hin zu Alternativrock (Southern Caravan Breath) und Hiphop-Schwingungen (2 CS-Young) – und das Ganze kam in dem schmucken Ambiente so gut an, dass es eine Fortsetzung im nächsten Jahr geben könnte.

Insgesamt nahezu 3000 Zuhörer hätten sich dienstags und donnerstags eingefunden, so Küntzer, ein „musikinteressiertes Kulturpublikum“, das „eine sehr angenehme Stimmung“ verbreitet habe. „Die Leute waren sehr diszipliniert, gerade auch, was die Hygiene-Maßnahmen betrifft“, lobt der künstlerische Kopf.

Inzwischen waren zwar 700 Personen pro Termin erlaubt, dennoch habe man bei 400 bis 450 Besuchern Schluss gemacht, betont Küntzer. Und wenn einige Angemeldete nicht erschienen, durften dafür unangemeldete Interessenten teilnehmen. Alle mussten ihre Daten hinterlassen und fanden, bei Rockterminen eher unüblich, bequeme Sitzplätze vor – in Sicherheitsabständen, versteht sich.

„Die Serie hat mir auch deswegen so gut gefallen, weil der schöne Garten in den Mittelpunkt rückte“, schwärmt Küntzer, der nicht zuletzt von der „super Akustik“ der Konzertmuschel entzückt ist.

In diesem Jahr gilt es, den 60. Geburtstag des DFG zu feiern, und zu diesem Jubiläum wurde das attraktive Podium renoviert und klangtechnisch auf den optimalen Stand gebracht.

Gleichermaßen von der rockenden Muschel begeistert zeigte sich auch das Auditorium, erzählt Küntzer: Es sparte nicht mit „Riesenapplaus“; sogar Dankesschreiben erreichten das Kulturamt. Erfreulich obendrein: Das Alter der Konzertgänger war extrem breit gefächert, vom Teenager bis zum Rocksenior.

Den Bands entsprechend kamen Vertreter verschiedenster Generationen, die sich bei Oliver Haefele, dem Gastronom des nahen Lesepavillons, mit Speis‘ und Trank eindecken konnten.

Begeistert und geradezu dankbar waren nicht zuletzt die Musikerinnen und Musiker, sagt Küntzer, die endlich wieder auftreten durften, und zwar zur gleichen Gage wie beim Altstadtfest. Also ist es nur logisch, dass Küntzer und sein Organisationsteam „Die Muschel rockt“ bereitwillig 2021 wiederholen würden – am liebsten, falls dann endlich möglich, ohne Corona-Einschränkungen.

„Gerne hätte ich, wenn das ein Konzertplatz der Zukunft werden würde“, sagt Norbert Küntzer und erinnert augenzwinkernd an die riesengroße Schwester der DFG-Muschel – die berühmte Hollywood Bowl in Los Angeles.

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