Kommentar Die Masse macht’s möglich
Die Stadtverwaltung wollte reden, kaum einer ging hin. Die Gebühren für Hallen und Bäder sollen um zwölf Prozent steigen und man wollte vor dem Stadtratsbeschluss Anfang Dezember mit den Vereinen sprechen.
Doch diese hatten offenbar kaum Bedarf. 357 Vereine und Organisationen nutzen laut Stadtpressestelle die städtischen Einrichtungen. 42 kommen davon von außerhalb, 315 aus Saarbrücken. Von den letztgenannten waren beim Informationsabend am Dienstag jedoch gerade einmal Vertreter aus fünf Vereinen anwesend, die über ihre Sorgen und Nöte klagten. Sie fürchten, dass sie die Gebührenerhöhung nur mit steigenden Mitgliedsbeiträgen begleichen können, was dann wiederum weitere Mitglieder vergrault – ein Teufelskreislauf. Doch gerade weil viele Vereine seit Jahren über bestenfalls stagnierende Mitgliederzahlen und Einnahmen berichten, sollten sie sich jetzt solidarisieren. Die Entscheidung trifft nämlich in wenigen Wochen die Politik. Und diese lässt sich wohl kaum von fünf Vereinen beeindrucken. 315 Vereine mit einer Stimme wären hingegen eine ganz andere Hausnummer.
