Hurricanes Die Hurricanes haben es jetzt in der Hand

Saarbrücken · Der Football-Zweitligist aus Saarbrücken kann aus eigener Kraft die Aufstiegsrelegation erreichen.

 Kai Hunter (unten) erwartet an diesem Samstag mit dem Tabellenzweiten Saarland Hurricanes den Tabellenvierten Nürnberg Rams.

Kai Hunter (unten) erwartet an diesem Samstag mit dem Tabellenzweiten Saarland Hurricanes den Tabellenvierten Nürnberg Rams.

Foto: Andreas Schlichter

Seit dem vergangenem Sonntag haben es die Saarland Hurricanes wieder in eigener Hand in. Dank des 43:29-Auswärtssieges gegen die Albershausen Cru­saders und des Unentschiedens von Tabellenführer Ravensburg Razorbacks gegen Gießen (28:28) ist der Titelgewinn in der 2. Football-Bundesliga in Reichweite. Gewinnt der Tabellenzweite (15:5 Punkte) seine vier verbleibenden Saisonspiele – darunter das Hin- und das Rückspiel gegen Spitzenreiter Ravensburg –, dann würde er mit den Razorbacks (19:1) mindestens gleichziehen. Und die Saarland Hurricanes wären dann aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs Meister.

„Wir kommen von Platz zwei. Das ist immer ein wenig von Vorteil“, erklärt Torsten Reif, Geschäftsführer des Saarbrücker Clubs, mit Blick auf die Rolle des Verfolgers, der den Tabellenführer jagt.

Er sagt: „Wir werden alles unternehmen, um die letzten Spiele zu gewinnen, Meister zu werden und in die Aufstiegs-Relegation zu gehen. In die geht nur der Meister.“

Die erste Hürde müssen die Saarbrücker an diesem Samstag überwinden. Um 17 Uhr erwarten die Hurricanes im Neunkircher Ellenfeld-Stadion den Tabellenvierten Nürnberg Rams. Mit dabei ist ein junger Spieler, der sich in seiner Rookie-Saison, das heißt in seiner ersten Aktiven-Saison, einen Platz in der Stammformation der Hurricanes-Offensive erarbeitet hat: Der 20 Jahre alte Saarbrücker Kai Hunter. „Am Anfang war es ein bisschen ungewohnt als junger Spieler. Aber es hat mir viel geholfen, dass ich viele Spieler kannte“, erzählt Hunter, der von seinem Vater – selbst Football-Spieler – als Junge einen Football geschenkt bekam und dann über Freunde bei den Saarland Hurricanes gelandet ist. „Vor allem die Spieler, die als Runningback spielen, haben geholfen. Indem sie mir gesagt haben, was sie bei mir sehen, was nicht ganz so gut ist“, berichtet Hunter.

Zwar hat der 1,78 Meter große und 80 Kilogramm schwere Saarbrücker in der Jugend als Quarterback, Linebacker und Runningback gespielt. „Aber Runningback spiele ich mit Abstand am liebsten. Schon mein Onkel und mein Vater haben dort gespielt“, erzählt Hunter: „Ich renne sehr viel aus Instinkt, weil ich das Gefühl habe, dass ich einen Weg laufen kann und sollte. Das ist, was ich körperlich und mental am besten kann. Aus Instinkt handeln fühlt sich für mich richtig an.“

Dennoch kommt es mal vor, dass er auf dem Spielfeld auf eine andere Position ausweichen muss. So lieferte er auch schon auf der Linebacker-Position in der Defensive seine Leistungen ab. Zuletzt beim 60:24-Heimsieg gegen die Albershausen Crusaders am 24. Juni.

Aber kann das nicht manchmal verwirrend sein, zwischen den Positionen hin- und herspringen zu müssen? „Nein“, widerspricht Hunter direkt: „Für einen Spielzug ist es vielleicht ein bisschen komisch. Aber ansonsten hat mir das immer geholfen. Es hilft, die andere Seite zu kennen. Weil man sieht, wie ein Runningback versucht, sich zu bewegen.“ Mit das Wichtigste aber, so betont Hunter, sei es, gewisse Tugenden zu verkörpern, um auf dem Football-Feld bestehen zu können. Dies seien vor allem eine gute Arbeitseinstellung und – besonders wichtig – Selbstvertrauen.

Der 20-Jährige verrät: „Man darf einen Gegenspieler nicht ansehen und denken: Wie breit ist der denn? Wenn man nicht selbstbewusst ist, reagiert der Körper ganz anders. Du musst dein Gewicht beim Kontakt nach vorne verlagern. Wenn man ängstlich ist, verlagert sich der Körper nach hinten. Und so passieren Verletzungen.“

Und weil Selbstbewusstsein und -vertrauen so wichtig sind, gibt es für Hunter nur einen möglichen Ausgang gegen die Mannschaft, gegen die sich die Saarländer im Hinspiel eine 15:28-Niederlage einhandelten. „Ich habe keine Angst vor Nürnberg. Vor dem ersten Spielzug in einer Partie bin ich immer etwas nervös. Aber wenn viele Fans im Stadion sind und uns anfeuern, dann bin ich einfach nur noch motiviert, zu laufen und Touchdowns zu machen. Und dann bin ich mir sicher, dass wir Nürnberg schlagen können“, sagt Hunter.

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