Skulpturen Die „Große“ Doppelfuge klingt wieder

Saarbrücken · Der Bildhauer Heinz Oliberius hat in Saarbrücken zahlreiche Skulpturen gestaltet. Eine davon steht vor der Musikhochschule.

 Die „Große Doppelfuge“ aus dem Jahr 1973 war eine der ersten Arbeiten von Heinz Oliberius in Saarbrücken. Sie steht vor der Musikhochschule.

Die „Große Doppelfuge“ aus dem Jahr 1973 war eine der ersten Arbeiten von Heinz Oliberius in Saarbrücken. Sie steht vor der Musikhochschule.

Foto: Iris Maria Maurer

Nachdem der Platz zwischen der Modernen Galerie und der Hochschule für Musik Saar fertiggestellt ist, kommt auch die Skulptur „Große Doppelfuge“ von Heinz Oliberius an ihrem Standort in der Nähe des Eingangs der Musikhochschule stärker zur Wirkung. Heinz Oliberius war ein renommierter saarländischer Künstler. Er selbst sagte dazu vor fast 20 Jahren in einem Interview: „Ich nenne mich Bildhauer, ob ich Künstler bin, weiß ich nicht.“ Das war vielleicht dem inflationärem Gebrauch des Wortes Künstler geschuldet, zeigt aber auch, dass Heinz Oliberius mit ganzem Herzen Bildhauer war.

Denn Heinz Oliberius, der 1937 in Nordböhmen geboren wurde, absolvierte zuerst eine Steinmetz- und Ornamenthauerlehre, studierte danach in Frankfurt an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule in der Bildhauerklasse. In den 1960er-Jahren zog es ihn ins Saarland, 1978 nahm er am internationalen Bildhauersymposion in Saarbrücken teil, in dessen Rahmen auch zwei Steine für den St. Johanner Markt entstanden sind, die heute ebenfalls noch zu sehen sind.

Die Plastik „Große Doppelfuge“ aus Cortenstahl aus dem Jahr 1973 ist eine geometrische Arbeit, die sich durch das spielerische Neben- und Gegeneinander von Kanten und Rundungen auszeichnet. Sie besteht aus zwei gleichen, aber versetzten Elementen, deren kreisförmige Ausbuchtungen nach außen zeigen und deren innere Formgebung an einen Schlüsselbart erinnern kann. Die Frontalansicht der Plastik ist auf Durchlässigkeit gearbeitet, dadurch wird der die Skulptur umgebende Raum zum Bestandteil des Kunstwerks, der Standort ist dementsprechend von Bedeutung.

Heinz Oliberius hat sich bei dieser Arbeit von dem musikalischen Kompositionsprinzip der Fuge, beziehungsweise der Doppelfuge inspirieren lassen. Bei einer Fuge wird ein musikalisches Thema zeitlich versetzt wiederholt, bei der Doppelfuge sind dies gleich zwei Themen. Diese versetzt klingenden musikalischen Themen finden in den beiden entgegengesetzten Grundformen der Skulptur ihre passende Entsprechung.

Heinz Oliberius, der im Jahr 2001 in Saarbrücken gestorben ist, hinterließ viele Kunstwerke im öffentlichen Raum im Saarland wie Brunnengestaltungen in Dillingen-Diefflen, Losheim und Marpingen oder Skulpturen in Merzig und Saarlouis.

Die „Große Doppelfuge“ in Saarbrücken aus dem Jahr 1973 war eines seiner ersten Werke für den öffentlichen Raum.

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