Öffentliche kunst: Wolfram Huschens Die drei Arbeiter von der Schulwand

Saarbrücken · Wolfram Huschens ungewöhnliche Wandgestaltung am Berufsbildungszentrum am Mügelsberg.

 Hier werden junge Menschen auf ihren Beruf vorbereitet, und Berufe hat der  Künstler Wolfram Huschens auch für sein Wandbild gewählt.

Hier werden junge Menschen auf ihren Beruf vorbereitet, und Berufe hat der Künstler Wolfram Huschens auch für sein Wandbild gewählt.

Foto: Oliver Dietze

Als das Technisch-gewerbliche Berufsbildungszentrum 2 Saarbrücken, kurz TGBBZ 2, in den Jahren 1953 bis 1962 am Mügelsberg gebaut wurde, achtete der damalige Stadtbaudirektor Peter Paul Seeberger darauf, dass an verschiedenen Orten des weit verzweigten Baus auch künstlerische Arbeiten zum Zuge kamen.

Eine davon ist die Stahlkonstruktion von Wolfram Huschens in der Straße Am Mügelsberg. Wenn man die Arbeiten von Wolfram Huschens kennt, ist man erstmal ein wenig überrascht. Denn der langjährige Kunstlehrer des Ludwigsgymnasiums hatte sich seit den späten 1950er-Jahren der geometrischen Abstraktion zugewandt.

Wolfram Huschens, 1921 in Oberstein geboren, der als Kind mit dem Maler Fritz Zolnhofer im gleichen Haus lebte, studierte Kunst in München und engagierte sich später in der saarländischen Kunstszene. Er war Mitbegründer des Deutschen Werkbundes Saar und Mitglied im Saarländischen Künstlerbund. 1987 erfolgte seine Ernennung zum Professor durch die Regierung des Saarlandes als Auszeichnung für sein Lebenswerk.

Wolfram Huschens ist 1989 in Saarbrücken verstorben. Viele seiner Kunstwerke sind im öffentlichen Raum zu sehen, insbesondere auf dem Campus der Universität des Saarlandes, wo er ab dem Jahr 1957 einen Lehrauftrag als Zeichenlehrer innehatte. Bekannt sind auch die bleiverglasten Buntfenster im Rathaus St. Johann, ganz prominent am ersten Absatz des großen Treppenhauses zu finden.

All diese abstrakten Arbeiten überzeugen durch ihre geometrischen Vexierspiele. Hier aber, in der Wandgestaltung am TGBBZ 2, ist eine figürliche Komposition zu sehen, die ungefähr drei Meter hoch ist. Wolfram Huschens bildet mittels einer Stahlprofilkonstruktion drei Berufe ab, wobei er sich ganz auf die Wiedergabe der vereinfachten Konturen der Figuren konzentriert.

Die dünnen Stahlprofile des Kunstwerks erinnern dabei sehr stark an eine einfache Bleistiftzeichnung. In der Mitte der Wandgestaltung ist ein Hochofenarbeiter zu sehen, der an seiner Schürze zu erkennen ist. Hinter ihm ist eine abstrahierte, kleine Fabrik abgebildet, die dem Kunstwerk wenig räumliche Tiefe verleiht.

Neben ihm sind zwei weitere Figuren dargestellt, eine stark reduzierte Frau mit Ähren im Arm und ein Mann mit einer Schriftrolle in der Hand. Runde Formen mit kleinen Linien symbolisieren Bäume, der Himmel wird mittels drei geschwungener Linien abgebildet. Diese Details ergänzen die figürliche Darstellung, geben ihr Raum und Zusammenhalt.

Wolfram Huschens, der zu seinen Lebzeiten seine Kunstwerke ungern erklären wollte, gelingt es hier, mit einfachsten Mitteln und stark reduziert, verschiedene Berufssparten doch deutlich erkennbar wiederzugeben, sehr passend für die Wandgestaltung einer Berufsschule.

Wer sich das Wandbild vor Ort betrachten will: Die Mügelsbergschule erreicht man über Dudweiler Straße und Brauerstraße, Einfahrt Kantstraße.

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