Weltkrieg Deutsche und Franzosen gedenken des Kriegsendes

Saarbrücken · Frankreich und Deutschland feierten am vergangenen Sonntag gemeinsam im Saarbrücker Schloss das Ende des Ersten Weltkrieges vor genau 100 Jahren. Los ging es am Vormittag mit der offiziellen Eröffnung im Festsaal.

 Gemeinsam mit dem Schlossgespenst machte Familie Dörrenbächer aus Güdingen aus alten Spielzeugwaffen neue Kunstwerke. Von links: Steven, Leni, Ella und Sabrina Dörrenbächer.

Gemeinsam mit dem Schlossgespenst machte Familie Dörrenbächer aus Güdingen aus alten Spielzeugwaffen neue Kunstwerke. Von links: Steven, Leni, Ella und Sabrina Dörrenbächer.

Foto: Heiko Lehmann

Politikgrößen aus beiden Ländern hielten vor 200 Gästen ihre Begrüßungsreden. Weitaus interessanter waren allerdings die Statements von deutschen und französischen Bürgern, die in einem kleinen Film zu Worte kamen.

Der Franzose Alfons hat schon einen Krieg miterlebt und weiß genau, was er tun würde, wenn es noch einmal Krieg zwischen Deutschland und Frankreich geben würden. „Ich würde mein Gewehr wegwerfen. Ich sehe nicht ein, warum ich auf meine Freunde und Verwandte schießen sollte“, sagte Alfons, der genau wie Nicole meint: „Ich bin Europäer.“ Nicole ist aus Deutschland, hat Verwandte in Frankreich und auch italienische Wurzeln. „Ich wünsche mir für die Zukunft, dass wir alle zusammen die großen europäischen Probleme zusammen lösen. Für mich bedeutet Europa auch Freiheit“, sagte Nicole.

Den ganzen Tag lang konnten die Besucher am Sonntag zu dem Thema „Vor 100 Jahren: Der Krieg, Europa und wir“ viele Veranstaltungen im und um das Schloss besuchen. Ein Konzert von Helmut Eisel, viele Ausstellungen, Theateraufführungen im Schlosskeller, Lesungen und Führungen. Im Historischen Museum Saar wurde die Ausstellung „Die Saarregion im Ersten Weltkrieg“ gezeigt. Das Deutsche Rote Kreuz aus Gersweiler verteilte ähnlich wie nach Kriegsende vor 100 Jahren selbstgemachte Erbsensuppe an die Besucher. In vielen Workshops konnten die Gästen selber Hand anlegen und verschiedene Sachen im Zusammenhang mit dem Kriegsende vor 100 Jahren ausprobieren.

Im Konferenzsaal 1 konnten Kinder ihre ausrangierten Spielzeugwaffen abgeben. Gemeinsam mit dem Schlossgespenst wurden die Waffen in kleine Kunstprojekte umgestaltet. „Waffen können Blumen schießen“ hieß die friedenspädagogische Kunstaktion, die von der Hochschule für Bildende Künste Saar initiiert wurde. Familie Dörrenbächer aus Güdingen machte mit und verzierte zwei alte Spritzpistolen mit Luftballons und Accessoires. „Das ist eine sehr schöne Geschichte. Die Kinder haben Spaß und können wie die Erwachsenen bei dieser Aktion etwas lernen“, sagte Papa Steven Dörrenbecher.

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