Theater in der Grenzregion Deutsch-französische Debatte über Theater

Saarbrücken · Bei der Veranstaltung „Tête-à-tête“ wird über Theater, das über Sprachgrenzen hinausgeht, diskutiert.

Mehrsprachigkeit ist ein großes Thema in der Grenzregion Saar-Lor-Lux – aktuell befördert durch die Debatten um die Frankreichstrategie der saarländischen Landesregierung. Passend dazu wird in zweimal jährlich die Reihe „Tête-à-tête“ veranstaltet, bei der zwei Referenten aus Deutschland und Frankreich zu einem aktuellen Thema diskutieren. In der Villa Europa im Kohlweg 7 in Saarbrücken findet am Montag, 18. Juni, um 18.30 Uhr die nächste Veranstaltung von „Tête-à-tête“ mit dem Titel „Pour un théâtre européen entre les langues: Theater als Arena der Sprachen“ statt.

Grenzregionen, wie die Saar-LorLux-Region, werden häufig als „Labor“ bezeichnet für die Frage, ob und wie Europa im alltäglichen Leben funktionieren kann. Ein Experimentierfeld, in dem sich dies besonders verdichtet, ist das Theater, das menschliche Erfahrungen und Ideen auf die Bühne bringt. In einer multikulturellen Gesellschaft wie der Grenzregion steht es vor der Herausforderung der „Übersetzung“: Wie kann man Theater in verschiedenen Sprachen machen und dennoch ein Publikum erreichen, das nicht alle diese Sprachen beherrscht? Wie definiert sich beiderseits der Grenzen der Begriff des politischen Theaters, und was kann Theater für das Selbstverständnis „des europäischen Bürgers“ leisten? Über diese und andere Fragen werden die beiden Experten Ursula Thinnes und Mikaël Serre debattieren, die den deutschen und französischen Theaterbetrieb aus der Praxis kennen und bereits in grenzüberschreitenden Projekten tätig waren.

Ursula Thinnes war von 2006 bis 2017 Chefdramaturgin am Saarländischen Staatstheater. Mittlerweile ist sie in gleicher Position am Schauspiel Frankfurt tätig. Mikaël Serre ist Regisseur am Maxim Gorki Theater in Berlin und übersetzt deutsche Theatertexte ins französische. Moderiert wird die Diskussion von Dr. Ian de Toffoli, der als Literaturwissenschaftler an der Universität Luxemburg arbeitet und als Literaturkritiker und Bühnenautor tätig ist.

Die Veranstaltungsreihe „Tête-à-tête“ wird vom Frankreichzentrum und dem Centre franco-allemand de Lorraine in Partnerschaft mit dem Goethe-Institut Nancy und dem Insitut français in Saarbrücken organisiert und findet abwechselnd in Saarbrücken und Lothringen statt.

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