Ausgeschieden Der Traum vom Titel endete für Saarbrücker im Viertelfinale

Diefflen/Saarbrücken · Lokalmatador Maurice Racz ist bei den deutschen Boule-Meisterschaften in Diefflen früh ausgeschieden. Der Veranstalter war mit den Titelkämpfen dennoch vollauf zufrieden.

 Manuel Strokosch von den Pétanque-Freunden Saarbrücken spielte sich mit Partnerin Celinde Krause (Hüttigweiler) bis ins Achtelfinale vor.

Manuel Strokosch von den Pétanque-Freunden Saarbrücken spielte sich mit Partnerin Celinde Krause (Hüttigweiler) bis ins Achtelfinale vor.

Foto: Ruppenthal

Es war ziemlich still am Sonntagnachmittag rund um den Dieffler Babelsberg. Dabei war dort eigentlich eine ganze Menge los. Das konnte man außerhalb der Anlage aber nur an dem hin und wieder aufbrausendem Applaus und einem rhythmischen Klacken erahnen.

Das Klacken erklang, wenn zwei Boule-Kugeln aneinanderschlugen. Und das taten sie am Wochenende oft. Der Grund: Die Bouleabteilung des FV Diefflen richtete im Dillinger Stadtteil die deutschen Meisterschaften in der Disziplin „Mixte“ aus.

Da es beim Boule auf Präzision, Koordination und Konzentration ankommt, waren die Titelkämpfe eine eher leise Veranstaltung. Auch aus dem Publikum war oft kein Laut zu hören, wenn einer der 128 Teilnehmer zum Wurf ansetzte.

Laut wurde es lediglich vor dem Finale, als die Endspiel-Teilnehmer Anna-Maria Bohnhof und Toufik Faci (beide Düsseldorf) sowie ihre Gegner Sarah Schwender (Schwetzingen) und Johannes Hirte (Stuttgart) zu den Klängen von „Conquest of paradise“ (Eroberung des Paradieses) von Vangelis das Spielfeld betraten.

Wie im Paradies fühlten sich eine Stunde später auch Faci und Bohnhof. Denn im Finale setzte sich das Team aus Nordrhein-Westfalen mit 13:9 gegen die Außenseiter aus Baden-Württemberg durch – und das nach einem zwischenzeitlichen 6:8-Rückstand. „Das ist verrückt. Ich habe da überhaupt nicht mit gerechnet, dass wir hier gewinnen. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“, erklärte Bohnhof strahlend.

Ein gespannter Beobachter des Endspiels war auch Maurice Racz. Der 18-Jährige war als Lokalmatador bei der DM in seinem Heimatort angetreten. Gemeinsam mit Spielpartnerin Silvana Lichte (Mülheim an der Ruhr) war das Ziel des Schülers das Erreichen des zweiten Turniertages.

Dafür hätte das Duo mindestens ins Achtelfinale kommen müssen. Doch daraus wurde nichts: Nach einem Sieg und einer Niederlage in der Vorrunde musste das saarländisch/nordrhein-westfälische Duo in die sogenannte Barrage. Diese ist quasi ein Endspiel ums Weiterkommen.

Dort unterlagen Racz/Lichte gegen Patrick Klement (BC Niedersalbach) und Meike Pfaff (Wiesbaden) mit 2:13. „Ich habe mich schon ein wenig geärgert“, gab Racz zu. „Ich hatte mir mehr erhofft, wenn ich ehrlich bin.“ Mit ein Grund für das Ausscheiden könnte auch gewesen sein, dass Racz/Lichte bei der Auslosung quasi den Heimvorteil verloren.

Denn die Partien des Duos fanden nicht auf den vorhandenen Plätzen des FV statt, sondern auf Anlagen, die eigens für die Titelkämpfe neu hergerichtet wurden. „Die sind so neu, dass ich da nicht drauf trainieren konnte“, sagt Racz.

Der aus St. Ingbert stammende und für Diefflen startende Marcel Böhm überstand gemeinsam mit Partnerin Lili Galland (PF Saarbrücken) die Vorrunde, scheiterte aber in der Runde der letzten 64. Genau wie Wolfgang Heblich und Rita Dahl (beide PC Hanweiler).

Bis ins Achtelfinale schafften es Manuel Strokosch (PF Saarbrücken) und Celinde Krause (BC Hüttigweiler) sowie Klement/Pfaff und das Duo Eileen Jenal (Niedersalbach) und Sönke Backens (Freiburg).

Als bestes saarländisches Team erreichte das Duo Christiane Naumann und Andreas Ludwig das Viertelfinale. Dort zogen die beiden für die PF Saarbrücken startenden Akteure aber gegen Leon Gotha-Jecle und Ann-Katrin Weißbäcker den Kürzeren.

Zufrieden waren Vorstand und Helfer beim Veranstalter, dem FV Diefflen, der zum ersten Mal nationale Titelkämpfe ausrichtete. „Wir hatten insgesamt rund 1000 bis 1200 Besucher. Es war ein tolles Event. Viele haben zu uns gesagt, dass wir uns mal wieder für die Ausrichtung einer deutschen Meisterschaft bewerben sollen – und das werden wir wohl auch tun“, erklärte der Vorsitzende der Boule-Abteilung des FVD, Uwe Racz.

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