Was macht eigentlich... Alles neu beim Neuen Saarbrücker Kunstverein

Saarbrücken · Eine Saarbrücker Kunstinstitution, für die die Corona-Krise zur Unzeit kam, ist der Neue Saarbrücker Kunstverein. „Wir hatten im Februar erst die Staffelübergabe.

 Die Neuen beim Neuen Saarbrücker Kunstverein kommen von der Hochschule der Bildenden Künste Saar in der Keplerstraße. Foto: Ingeborg Knigge

Die Neuen beim Neuen Saarbrücker Kunstverein kommen von der Hochschule der Bildenden Künste Saar in der Keplerstraße. Foto: Ingeborg Knigge

Foto: Ingeborg Knigge

Da hat der frühere Vorstand des Vereins seine Tätigkeiten eingestellt und an uns, den neuen Vorstand übergeben. Wir hatten dann untereinander viel zu besprechen – und das ging dann nur online“, erklärt Leonie Scheidt.

Sie ist die neue Vorsitzende des Neuen Saarbrücker Kunstvereins, dessen Vorstand derzeit komplett aus Studierenden der Hochschule der Bildenden Künste Saar, besteht. „Der alte Vorstand hat sehr viel online gearbeitet, da die Mitglieder zum größten Teil nicht mehr in Saarbrücken wohnen. Und genau das wollten wir ändern, wir wollten wieder in Saarbrücken zu sehen sein. Und genau das ging dann erstmal nicht“, erklärt Leonie Scheidt weiter.

Mittlerweile hat sich der neue Vorstand an die Situation gewöhnt und wächst zusammen. Dreimal hat man sich – wie zu einem Stammtisch – im Internet verabredet und konnte so gemeinsam kreativ sein. „Da war zuerst ein virtuelles Treffen auf einer Zeichenseite. Da kann man sich zum gemeinsamen Zeichnen an einem Werk verabreden. Und beim zweiten Mal wollten wir, dass man nicht wieder am PC sitzt. Daher haben wir einen Spaziergang organisiert“.

Dieser Spazierganz war sehr speziell. Denn jeder Teilnehmer machte seinen Spaziergang ganz individuell, bekam aber die gleichen amüsanten Handlungsanweisungen. So lautete eine, man solle so lange gehen, bis man etwas Rotes sehen würde. Das Ganze sollte man fotografisch dokumentieren.

„Beim dritten Stammtisch in der Corona-Zeit haben wir uns dann wieder auf einer Webseite getroffen. Dort haben wir einen virtuellen Platz gebaut und jeder kam als Avatar, als künstliche Grafikfigur“. Die Stammtische sind und waren für jedermann offen und zugänglich. „Man kann sich auf unserer Homepage für den Newsletter anmelden. Dann schicken wir mit der Einladung auch den jeweiligen Link zu“, erklärt die junge Vorsitzende.

Auch der nächste Stammtisch, am Mittwoch, 15. Juli, findet noch virtuell statt. „Wir waren auch sonst nicht untätig“, erklärt Leonie Scheidt weiter. Denn man sei schon an den Planungen für ein größeres Projekt im Frühjahr 2021. „Da wollen wir Künstler von außerhalb einladen, hier in Saarbrücken an freien Plätzen und Räumen in der Öffentlichkeit kleine Kunstprojekte zu realisieren. Es geht uns darum, diese freien Plätze und Räume kurzzeitig zu beleben, dass man sie anders erfahren kann. Ganz wichtig ist auch, dass Passanten in diese Aktionen miteinbezogen werden, wir wollen einen niedrigschwelligen Zugang zur Kunst“, sagt Leonie Scheidt.

Derzeit sei man dabei, mit der Stadt zu klären, wie und wo solche Aktionen stattfinden können. Finanzielle Mittel wurden schon zugesagt. Bis dahin ist aber noch Zeit. Und solange wird der Neue Saarbrücker Kunstverein sich jeden Monat zum Stammtisch treffen, zu seinem Bedauern vorerst noch virtuell.
www.neuersaarbrueckerkunstverein.de

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