Kunst im öffentlichen Raum Der Saarbrücker Bronzemantel

Saarbrücken · Max Mertz’ Skulptur „Der Mantel“ ist ein Stück Kunst im öffentlichen Raum.

 Die Bronzeplastik „Der Mantel“, die Max Mertz 1968 schuf, findet man vor dem Eingang zur Klinik auf dem Winterberg in Saarbrücken.

Die Bronzeplastik „Der Mantel“, die Max Mertz 1968 schuf, findet man vor dem Eingang zur Klinik auf dem Winterberg in Saarbrücken.

Foto: Iris Maria Maurer

Die Bronzeplastik „Der Mantel“ von Max Mertz (1968)  hat einen sehr prominenten Ort: Sie steht  vor dem Haupteingang des Klinikums Saarbrücken auf dem Winterberg inmitten eines kleinen Rasenstücks. Um die Rasenfläche sind Sitzbänke aufgestellt, auf denen Patienten und Besucher die Sonne genießen – je nach Weter – und dabei auch die Plastik von Max Mertz betrachten können. Denn mit einer Höhe von knapp zwei Metern und einer außergewöhnlichen Form weckt „Der Mantel“ Aufmerksamkeit. Die Plastik ist die abstrakte Interpretation eines Mantels. In ungegenständlichen, eher biomorphen Formen, wächst aus einem schmalen Sockel in unregelmäßigen, gebrochenen Konturen die expressive Darstellung empor. Dabei werden die Formen schnell horizontal raumgreifend. Wie in großen Falten breitet sich die Plastik aus, die Formen bilden Vor- und Rücksprünge, Knicke, Becken und Furchen. Das verstärkt die Tiefenwirkung der Bronzeskulptur, deren Farbe von grünlicher Patina dominiert wird.

Die Namensgebung erschließt sich erst mal nicht. Sie könnte sich aus der oberen, breiten Form der Plastik ergeben haben. Vielleicht hängt der Name aber auch mit dem Aufstellungsort zusammen. Denn in einem Krankenhaus erfährt man Hilfe und Schutz, dann könnte diese Plastik die abstrakte Interpretation eines Schutzmantels sein.

Max Mertz gestaltete seine Plastiken nicht nur mit viel Volumen, sondern er bezog auch den umgebenden Raum mit ein. Wohlbedacht erschuf er dabei Kompositionen, in denen seine Formen eigenständig und immer auch eindrucksvoll sind. Max Mertz wurde 1912 in Homburg geboren, nach einem Besuch der Kunst- und Gewerbeschule in Saarbrücken, studierte er ab 1936 Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Dresden. Seit dem Zweiten Weltkrieg war er erfolgreich als freiberuflicher Künstler in Saarbrücken tätig und erhielt ab Mitte der 1950er-Jahre viele Aufträge für Kunstwerke im Öffentlichen Raum. So finden sich in einigen Saarbrücker Schulen, den Bahnhofsgebäuden, aber auch an der Universität des Saarlandes weitere Kunstwerke von ihm. Im Jahr 1961 wurde ihm der Albert-Weisgerber-Preis für Bildende Kunst verliehen, im Jahr 1968 folgte der Kunstpreis des Saarlandes, der wichtigste Kulturpreis unserer Region. Der Künstler starb im Jahr 1981 in Saarbrücken.

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