galerieampavillon zeigt Franz Juncker "Traumwelt" Franz Junckers rätselhafte Taumwelt

Homburg/Saarbrücken · Die Gemälde von Franz Juncker, die in der Ausstellung „Traumwelt“ in der Saarbrücker Galerie am Pavillon gezeigt werden, sind düster, rätselhaft, geheimnisvoll. Der Malstil des Homburger Künstlers, der 1980 starb, ist figurativ, stark vereinfacht, ohne Konturen, reduziert in Form und Farbe.

 Franz Junckers Kunstwerks sind in Saarbrücken zu sehen.

Franz Junckers Kunstwerks sind in Saarbrücken zu sehen.

Foto: Galerie am pavillon/Galerie am Pavillon

Die Figuren, meist in schwarz gewandet und mit sehr hellen Gesichtern, scheinen sich fast aufzulösen.

Aber trotzdem ziehen die Werke den Betrachter in ihren Bann. Immer versucht man, die Geschichten der Protagonisten zu verstehen, das Rätselhafte zu entschlüsseln, hinter das Geheimnis des Dargestellten zu kommen.

Franz Juncker wurde 1899 in Speyer geboren, studierte Theologie, wurde im Jahr 1931 Religionslehrer in Homburg. Ab den 1960er Jahren beteiligte er sich an der saarländischen Kunstszene, stellte in Saarbrücken und Kaiserslautern seine Gemälde aus. In der Biographie von Franz Juncker liegt dann wohl auch der Schlüssel, um wenigstens einen Teil seiner rätselhaften Gemälde zu verstehen.

Der Gefängnishof mit Gekreuzigtem, die Gemälde mit Sintflut oder aber auch ein Hochzeitszug, der dem Gemälde eines Leichenzugs daneben in Vielem ähnelt, können so interpretiert werden. In beiden Gemälden sind auch surreale Figuren zu sehen. Wie körperlose Geister schweben sie über der Szene. All das verstärkt die seltsame Stille, die in den Gemälden herrscht.

Daneben stellte Franz Juncker aber auch Tischszenen dar, Wirtshausszenen, in denen die Frauen oft wenig oder sogar unbekleidet sind. Überhaupt scheint in einigen der Gemälde Gewalt und Sexualität das eigentliche Motiv zu sein. Vieles in diesen Gemälden erinnert an die Kunstrichtung der Neuer Sachlichkeit, eine Rückbesinnung auf die Welt des Sichtbaren in der Kunst, unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg. Damals neigten viele Künstler zur Desillusionierung, wendeten sich auch sozialkritischen, unbequemen Bildthemen zu. Vielleicht liegt auch darin der Schlüssel zum Geheimnis der Malerei von Franz Juncker – und zu deren Faszination.

„Traumwelt“ ist bis Samstag in der Galerie am Pavillon in der Mainzer Straße 100 zu sehen – am Donnerstag und Freitag von 14 bis 18 Uhr, am Samstag von 11 bis 14 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung unter (0171) 1 77 57 38.
www.galerieampavillon.de

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