Im Arrival Room ist wieder viel los Generalkonsul auf Künstlerschau

Saarbrücken · Endlich kann man im Saarbrücker Arrival Room tatsächlich wieder ankommen. Was hat er zu bieten?

 Der französische Generalkonsul Sébastien Girard, Arrival Room Mitbegründer Eugen Georg und Kulturattaché Loan Etienne (von links) im Arrival Room.

Der französische Generalkonsul Sébastien Girard, Arrival Room Mitbegründer Eugen Georg und Kulturattaché Loan Etienne (von links) im Arrival Room.

Foto: Silvia Buss

Wie schön: Der Saarbrücker „Arrival Room“ ist umgezogen (von der Großherzog-Friedrich-Str. 95 nach Nr. 74). Das ist an sich nur eine kurze Strecke von rund 50 Metern, aber dennoch für den Verein ein großer Schritt nach vorne: Er wechselt von einem Hinterhof mit Garagen in helle Räume mit großen Schaufenstern, vor denen die Saarbahn hält (Station Uhlandstraße). Das freut nicht nur Eugen Georg, den Mitbegründer des Vereins. Das birgt neue Chancen. Schön auch, dass die Neueröffnung mit Publikum gefeiert werden konnte. Schließlich musste der Arrival Room, wie viele andere Einrichtungen auch, lange Zeit ohne Publikum auskommen.

Möglich machte die Vergößerung auch ein neuer Kooperationspartner und Sponsor: Der Christophorus Wohnheime eG habe das Arrival-Room-Konzept so gefallen, dass sie es für ihre integrierenden Nachbarschaftsprojekte in Kleinbundenbach übernehmen wollten, sagt Georg. „Wir sind international, integrativ, wir unterstützen in erster Linie Flüchtlinge, aber auch Menschen, die am Anfang ihrer Karriere stehen; man kann hier auch Vorträge halten und Filme zeigen“, erläuterte er zur Begrüßung den zahlreichen, zumeist jungen Gästen der mit einer Vernissage verbunden Eröffnungsfeier. Ausgestellt werden bis zum 10. Juli Fotografien von Vereinsmitglied Thomas Schulz sowie Arbeiten von drei Kunststudierenden, darunter zwei französische.

Das begeisterte besonders den französischen Generalkonsul Sébastien Girard, der, begleitet von seinem Kulturattaché Loan Etienne, dem Arrival Room seine Aufwartung machte und Interesse an Zusammenarbeit signalisierte. Er ist gerade in seiner Tätigkeit an der Saar auch auf Kultur-Entdeckungstour. Doch nicht nur der Generalkonsul, auch viele Besucher zeigten sich fasziniert, etwa von den beiden großformatigen Linolschnitten von Hager-Preisträger Léo Himburg, der ohne Vorskizze erstaunlich präzise „Zeichnungen“ mit fast mystischer Ausstrahlung in Linoleumplatten „schneidet“.

Für den Druck, per Hand, weil es so große Pressen nicht gäbe, sagt er, brauche er schon mal sieben Stunden. Bertille Ogier wiederum fertigt die Bildträger für ihre filigranen Collagen aus den winzigen Rührhölzchen der Coffee-to-go-Bechern an. Mario Maurer schließlich malt seine stark gestischen rosa Selbstporträts „halbblind“, ohne dabei auf die Leinwand zu schauen. Für die nächste Zeit hat der Arrival Room, der vor einer Weile mit dem Kunstpreis des Regionalverbandes Saarbrücken augezeichnet wurde, viel vor.

Ab Mitte des Monats erhält hier Polina Trishkina , Meisterstudentin an der Kunsthochschule Saar und ebenfalls Hager-Preisträgerin, eine Einzelausstellung. Danach will man das nächste Soda-Festival ausrichten, diesmal aber nicht online, wie im vorigen Corona-Jahr, sondern „real, begehbar“. Danach veranstaltet der Verein gemeinsam mit der LAG Soziokultur eine Saarland Fashion Week mit Upcycling-Workshops und Modenschau. Dafür kann man sich noch anmelden. Das sind doch schöne Aussichten.

Kontakt: Arrival Room arrivalroom@gmail.com

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