Jeden Sonntag Demo gegen Ukraine-Krieg in Saarbrücken: Protest, bis die Waffen schweigen

Saarbrücken · Friedensdemonstranten treffen sich weiterhin Sonntag für Sonntag am Theater in Saarbrücken.

 Demonstranten erinnerten am Sonntag an das Leid in den von den Russen attackierten Städten und Dörfern der Ukraine.

Demonstranten erinnerten am Sonntag an das Leid in den von den Russen attackierten Städten und Dörfern der Ukraine.

Foto: BeckerBredel

(bub) Sie treffen sich jeden Sonntag, und das soll so bleiben, bis der Krieg in der Ukraine beendet ist. Um 13 Uhr kommen am Saarländischen Staatstheater aus der Ukraine geflüchtete Menschen zusammen und ebenso Saarländer, die ein Zeichen setzen wollen. Das Treffen am Theater ist Protest und Netzwerktreffen zugleich, denn dort kommen vor allem die Flüchtlingsfamilien zusammen und regeln vieles.

„Das Netzwerk läuft gut, und inzwischen können wir unsere Hilfe sogar über den Infopoint der Stadt anbieten“, sagt Mitorganisatorin Daria Gaidar, eine seit 2010 in Saarbrücken lebende ukrainische Studentin, die heute jede freie Minute für ihre Landsleute investiert. Sie freue sich, dass die Flüchtlinge am 1. Juni in die Zuständigkeit der Jobcenter kommen, was neue finanzielle Hilfen und bessere Betreuung ermögliche. Auch der Weg zu den Krankenkassen sei dann frei. „Bisher mussten die Menschen zum Sozialamt, wo man sich sehr bemüht hat. Aber die personelle Ausstattung bei den Jobcentern ist einfach besser“, sagt Gaidar.

Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) sprach bei der Demo und bezeichnete den Angriffskrieg Putins als Völkermord. Man könne nicht mehr leugnen, dass Russland einen faschistischen Diktator habe, der die Ukraine zerstören wolle. Saarbrücken nehme daher weiter Flüchtlinge auf. 

1400 seien inzwischen da, die Welle ebbe aber ab. Viele Flüchtlinge blieben in Grenznähe zur Ukraine, was aber auch bedeute, dass sie dort abwarten. Wenn der Krieg sich verschärfe, würden viele von ihnen zu uns kommen.

Daher behalte die Stadt auch die Notunterkünfte betriebsbereit. „Die Hilfe der Zivilgesellschaft ist ungebrochen. Uns wurden 400 Wohnungen angeboten, daher sind aktuell nur 20 Personen in der Scharnhorsthalle. Wir sind aber froh, dass unsere Kapazitäten ausreichen“, sagte der Oberbürgermeister.

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