Hilfe fürs Leben Alte Flaschengeister und ein Mantra gegen die Angst

Helge Timmerberg hilft durchs Leben.

 Martin Rolshausen

Martin Rolshausen

Foto: SZ/Robby Lorenz

Die kleinen braunen Fläschchen mit dem versiegelten Korken zuhause im Regal müssen zwar hin und wieder abgestaubt werden. Bisher habe ich allerdings der Versuchung widerstanden, eins davon zu öffnen. Die Geister bleiben in der Flasche. Vielleicht brauche ich ja mal einen von ihnen: Efac, den Geist gegen das vorschnelle Wort; Snemelc, den Geist gegen die Angst vor Alkoholgenuss unter Antibiotika-Einfluss; Resul, den Geist gegen die Fehleinschätzung der Lage; Nestre Mi, den Geist für die ungestörte Lesung; Sumsini Mef, den Geist gegen den bösen Geist; Deeps, den Geist gegen unnötiges Bremsen; Redigür, den Geist gegen die Angst vor der Drittfrau. Der Autor Helge Timmerberg hat sie in die Flaschen gesteckt und Beipackzettel dazu verfasst. Auf dem für Resul steht zum Beispiel unter anderem: „Nicht jede schlechte Situation ist wirklich schlecht. Fatal ist oft nur die Fehleinschätzung der Lage. Sind wir stark genug, um zu kämpfen, oder schnell genug, um wegzulaufen, oder ist es ein guter Tag, um zu sterben?“ Genau fünf Jahre ist es her, seit er mir im Kaffeehaus Daniel Moser im ersten Wiener Bezirk einen Karton mit den sieben Fläschchen über den Tisch geschoben hat. Seitdem ist nichts geschehen, was es gerechtfertigt hätte, einen dieser Flaschengeister zu verschwenden. Im Gegenteil: Helge Timmerberg hat weitere praktische Hilfe fürs Leben in die Welt geworfen: Sein Buch „Das Mantra gegen die Angst“. Das Buch ist schon ein paar Monate alt, aber im Gegensatz zu den Flaschengeistern in jeder Buchhandlung zu haben.

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