Das frühe Duell der Titelfavoriten

Merzig/Saarbrücken. Mit ihrem couragierten Auftritt im deutschen Handball-Pokal haben die HF Merzig-Brotdorf viele Handball-Experten verblüfft. Den phasenweise ebenbürtigen Kampf gegen das Zweitliga-Spitzenteam HC Erlangen (20:27) hatte den drei Klassen tiefer spielenden Wölfen eigentlich keiner zugetraut

Merzig/Saarbrücken. Mit ihrem couragierten Auftritt im deutschen Handball-Pokal haben die HF Merzig-Brotdorf viele Handball-Experten verblüfft. Den phasenweise ebenbürtigen Kampf gegen das Zweitliga-Spitzenteam HC Erlangen (20:27) hatte den drei Klassen tiefer spielenden Wölfen eigentlich keiner zugetraut. Der dann folgende 38:24-Heimsieg des Oberliga-Absteigers beim Saisonstart gegen die SGH St. Ingbert schockte die Saarlandliga-Konkurrenz vollends: Die von HF-Trainer Thomas Schmitt auf Tempo-Handball gedrillte Power-Riege überrollt scheinbar alles, was sich ihr in den Weg stellt.

Saarbrücker Abwehrbollwerk

Aber was passiert, wenn so ein Hochgeschwindigkeits-Express mit Volldampf gegen eine Betonwand donnert? Antwort: Er wird entgleisen. Deshalb ist am Samstag, 18.20 Uhr, bei der Ankunft in der Bruchwiesenhalle Saarbrücken Vorsicht angesagt. Mit seinem harten Abwehrbollwerk wird Gastgeber TBS Saarbrücken versuchen, den Oberliga-Absteiger aus der Erfolgsspur zu kippen. "Es ist eine schwere Aufgabe. Den Hurra-Handball aus dem letzten Spiel können wir im Spitzenspiel nicht mehr spielen", weiß Thomas Schmitt.

Sein Team werde daher taktisch klug agieren, das Spielsystem umstellen und Druck machen, ähnlich wie im Pokalspiel, verkündet Merzigs Teamchef. "Der TBS Saarbrücken wird mit einer offenen Deckung versuchen, unsere Auslösehandlungen im Positionsspiel zu blockieren. Wir haben aber Alternativen trainiert", sagt Schmitt, ohne Details zu verraten.

Der TBS war mit einem 38:20-Auswärtserfolg beim VTZ Saarpfalz II in die Saison gestartet und hatte sich damit gleich an die Tabellenspitze gesetzt - vor die HF Merzig-Brotdorf. Dass der Vize-Meister der letzten vier Spielzeiten seine Pole-Position vor eigenen Fans nicht kampflos abgeben wird, ist dem HF-Trainer klar. "Die wollen endlich aufsteigen, aber das wollen wir auch. Dies ist ein richtungsweisendes Spiel", sagt Schmitt, der auf die TBS-Torjäger Christian Seiler, Andreas und Kai Nonnweiler sein Haupt-Augenmerk richtet. "Das sind die Haupt-Torschützen des Gegners, um die wir uns besonders kümmern müssen."

Für TBS-Trainer Christian Piller dürfte es indes schwerer werden, bei den Wölfen einen Hauptwerfer auszumachen. "In unserer Mannschaft fallen die Tore querbeet. Wenn er sich da auf einen Spieler konzentriert, wird er sich böse in den Finger schneiden", warnt Schmitt und schwärmt von der Ausgeglichenheit seines Kaders.

"Werden voll auf Sieg spielen"

Und wer ist nun der Favorit für die Partie der beiden heißesten Titelkandidaten? "Wir gelten als Top-Favorit, aber der TBS spielt zu Hause und will es endlich packen. Der Druck ist gleichmäßig verteilt", meint Thomas Schmitt. Und weiter: "Ich weiß, was mein Team leisten kann. Der Punkt ist nur: Kann es diese Leistung am Samstag um 18.20 Uhr auf den Punkt abrufen? Wenn ja, wird es klappen. Wir haben jedenfalls keine Angst und werden voll auf Sieg spielen." "Wir gelten als Top-Favorit, aber der TBS spielt zu Hause und will es endlich packen."

Thomas Schmitt, Trainer der HF Merzig-Brotdorf

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