Neuer Mietvertrag läuft zehn Jahre Zukunft des Saarbrücker Filmhauses gesichert

Saarbrücken · Der barrierefreie Umbau des kommunalen Kinos könnte Ende des Jahres beginnen, meint Kulturdezernent Thomas Brück.

Die Freunde der Saarbrücker Filmkultur können sich entspannt zurücklehnen und cineastische Kunst genießen, anstatt sich für ihre Rettung einsetzen zu müssen. Diesen Schluss lässt zumindest eine Information zu, die die Stadtverwaltung nun auf SZ-Anfrage freigegeben hat: Bereits am 1. April (kein Scherz) wurde ein neuer Mietvertrag für die Nutzung des Gebäudes in der unteren Mainzer Straße unterschrieben. Vertragslaufzeit: zehn Jahre. Damit ist nicht nur der weitere Betrieb des Filmhauses gesichert, sondern auch der barrierefreie Umbau des kommunalen Kinos.

Im Dezember vergangenen Jahres hat der Saarbrücker Stadtrat ein Konzept für den barrierefreien Umbau des Filmhauses beschlossen. Vor dem Beschluss wurde eine ganze Weile geprüft, was machbar ist. Die Landesdenkmalschutzbehörde prüfte, die Feuerwehr prüfte den vorbeugenden Brandschutz, und auch die Untere Bauaufsichtsbehörde schaute sich das Ganze an. Unter Berücksichtigung von Denkmal- und Brandschutzauflagen lautet der Plan: Es wird ein Treppenlifter im Haupteingang eingebaut. Darüber hinaus soll ein „Treppensteiggerät“ für Rollstuhlfahrer angeschafft werden. Dabei handelt es sich nach Angaben von Kulturdezernent Thomas Brück um einen „umgebauten Rollstuhl, mit dem man Treppen leichter überwinden kann“. Das sei insbesondere im Fall eines Brandes wichtig.

In einem Teil des Gebäudes, in dem zurzeit noch Büros des Filmfestivals „Max Ophüls Preis“ untergebracht sind, sollen behindertengerechte Toiletten eingerichtet werden. Damit wird nach Oktober begonnen, sagt Brück. Dann zieht das Festivalteam in neue Büros um.

Die Stadtverwaltung schätzt die Gesamtkosten für den barrierefreien Umbau des Filmhauses auf rund 65 000 Euro. Die Hälfte davon soll über einen Zuschuss der Filmförderanstalt Berlin finanziert werden. Eine entsprechende Zuwendung sei „in Aussicht gestellt“.

Mit dem Vermieter sei vereinbart worden, dass die behindertengerechte WC-Anlage in diesem Trakt des Gebäudes gebaut wird, obwohl die Stadt dort nach dem Umzug des Ophüls-Teams nicht mehr Mieterin ist. Im Gegenzug werde die WC-Anlage auch anderen Mietern im Objekt Mainzer Straße 8 zugänglich gemacht.

Bevor das Filmhaus barrierefrei ist, wird allerdings noch etwas Zeit ins Land gehen. „Es werden Bauanträge gestellt und notwendige Ausschreibungen durchgeführt“, kündigt der Saarbrücker Kulturdezernent an. Vorausgesetzt, alle Genehmigungen liegen vor, könne Ende dieses Jahres mit den Umbauarbeiten begonnen werden, meint Thomas Brück.

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