Große Parade wie vor Corona Christopher Street Day in Saarbrücken: Termine, Highlights – und eine prominente Schirmherrin

Saarbrücken · Nach der Corona-Pause organisiert der Lesben- und Schwulenverband Saar im Juni zwei Tage lang ein großes Fest. Wann und wie die Parade zum Christopher Street Day abläuft.

 Ähnlich schrill und bunt wie auf diesem Foto in der Innenstadt, hier am Staatstheater, wird die „CSD“-Parade auch in diesem Jahr.

Ähnlich schrill und bunt wie auf diesem Foto in der Innenstadt, hier am Staatstheater, wird die „CSD“-Parade auch in diesem Jahr.

Foto: BeckerBredel

Die Stadt Saarbrücken soll wieder einen echten Christopher Street Day (CSD) erleben. Nach der Corona-Zwangspause mit allem, was die Veranstaltung schon vor der Pandemie zum Besuchermagnet gemacht hat. Der Lesben- und Schwulenverband Saar (LSVD) organisiert den CSD und hat den Termin festgelegt. „Wir werden den CSD SaarLorLux endlich wieder in gewohnter Form präsentieren können – mit bunter Parade und zweitägigem Straßenfest am 11. und 12. Juni“, sagt der LSVD-Vorsitzende Tim Stefaniak.

Die obere Mainzer Straße soll dann wieder zur Festmeile werden. „Durch die zwei Jahre Corona-Pandemie sind wir alle froh, endlich wieder den CSD SaarLorLux in gewohnter Form feiern zu können. Die Parade wird wieder die Strecke ab der Congresshalle durch die Bahnhofstraße, vorbei am Staatstheater nehmen. In diesem Jahr sind besonders Fußgruppen Teil der Parade. Diese versprechen, mit Transparenten und Musik die Forderungen lautstark in die Mitte der Gesellschaft zu tragen“, sagt Stefaniak. Für weggefallene Gruppen habe man neue begeistern können. Der Umzug werde also nicht kleiner sein als vor der Pandemie. Die Community spüre nach dem Regierungswechsel auch aus der Politik positive Signale: „Wir freuen uns, mit Ministerpräsidentin Anke Rehlinger eine Schirmfrau für den CSD SaarLorLux gewonnen zu haben, die ein offenes Ohr für die Belange der LSBTI-Community hat. Wir haben die positiven Signale der neuen Landesregierung bei der Regierungserklärung wahrgenommen und hoffen auf eine gute und schnelle Umsetzung der geplanten Ziele.“ LSBTI steht für Leseben, Schwule, bisexuelle, transgender und intergeschlechtliche Menschen.

Die Pandemie selbst habe die Menschen aus der Community besonders hart getroffen, sagt Stefaniak: „Sei es im privaten, sei es im beruflichen Kontext. Die Lockdowns waren besonders für LSBTI-Menschen sehr schwer. Es konnten keine Bars, Kneipen und Szenelokale aufgesucht werden, die für viele Menschen der Community als Schutzräume fungieren. Durch die nun eingetretenen Lockerungen verbessert sich die Lage.“

So sieht das Programm aus: Nach einem musikalischen Einstieg mit Harfenist Matthis Löw wird das Straßenfest am Samstag, 11. Juni, mit der politischen Podiumsdiskussion eröffnet, die sich mit Trans-Identität beschäftigen wird. Teilnehmer sind lilith Raza, Queer-Aktivistin und Leiterin Queer Refugees Deutschland, der Leiter des QZ Trans* im Saarland, Dr. Bernd Janthur, die Vizepräsidentin der Psychotherapeutenkammer des Saarlandes, Susanne Münnich-Hesse, und per Zoom-Zuschaltung aus Berlin die Bundestagsabgeordnete Tessa Ganserer. Moderator ist Staatssekretär Sebastian Thul. Auf der Open-Air-Bühne gibt es an beiden Tagen ein abwechslungsreiches Programm mit bereits bekannten, aber auch einigen neuen Künstlern.

Das Highlight: Der Umzug am Sonntag

„Wir freuen uns, Access Icarus aus Hamburg wieder in Saarbrücken zu begrüßen. Mit Spannung erwarten wir Trans-Mann George Philipparts Auftritt direkt nach der Podiumsdiskussion, der bei ‚The Voice of Germany‘ große Aufmerksamkeit erregte. Wie bereits am CSD 2019 wird Disco Inferno die Mainzer Straße wieder zum Tanzen anheizen. Justin Hayo und Band, Mino Riot und die Panorama Band ergänzen das bunte Showprogramm. Am Samstagabend stimmt uns DJane Sarah de la Rosa mit mitreißenden Klängen auf die große Gay Pride Disco ein, die ab 23 Uhr in der Garage startet.“

Für die breite Öffentlichkeit interessant ist wie immer der farbenprächtige Umzug am Sonntag. Ab 15 Uhr zieht die CSD-Parade wieder ab der Congresshalle durch die Innenstadt. Der große, bunte Demonstrationszug zieht über die Hafen-, Viktoria-, Bahnhofstraße und Dudweiler Straße, über den Stadtgraben, vorbei am Staatstheater und endet in der Bleichstraße. Im Anschluss wird auf dem Straßenfest in der oberen Mainzer Straße weitergefeiert.

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