Neue Ausstellung in der Galerie Neuheisel Das Unfertige, Zufällige ist sein Markenzeichen

Saarbrücken · Arbeiten des gebürtigen St. Wendelers Chris Göttel in der Saarbrücker Galerie Neuheisel.

 „What ever“ heißt diese Arbeit von Chris Göttel. Die Ausstellung ist noch bis Anfang Januar in der Galerie Neuheisel zu sehen. 

„What ever“ heißt diese Arbeit von Chris Göttel. Die Ausstellung ist noch bis Anfang Januar in der Galerie Neuheisel zu sehen. 

Foto: Göttel

Die Kunstwerke von Chris Göttel, die derzeit in der Galerie Neuheisel in der  Johannisstraße gezeigt werden, wirken allesamt sehr spontan und fragmentarisch. Der gebürtige St. Wendler, der in Stuttgart Design studierte, lebt und arbeitet in Basel. Und sein Stil ist vielseitig. So setzen sich seine Werke aus Malerei, Zeichnung, Schriftzeichen, aber insbesondere auch aus Fundstücken und Fotografien zusammen, die er in einer wilden Mischtechnik aus Collage, Übermalungen und Ausschneiden miteinander kombiniert.

Das Unfertige, Fragmentarische, Zufällige, Schnelle wird dabei zu seinem Thema. Die einzelnen Arbeiten sind dabei sehr unterschiedlich, sowohl in ihrem Ausdruck, als auch in ihrer Größe. So übermalt Chris Göttel in dem Werk „Happy“ eine nostalgisch gestaltete Plastiktüte, deren Ursprung noch gut zu erkennen ist. Dagegen wirken die Gemälde „Night or Day?“ oder „Smoker“, in denen eindeutig verfremdete Fotografien von feiernden und rauchenden Menschen die Grundlage der Werke bilden, schnell, ruhelos, überhitzt und übernächtigt.

Die übergroßen Werke „Brain Flash 1 und 2“, die die vorderen Wände der Galerie dominieren, sind sogar eine Zusammenschau von Fotografien, Gekritzeltem, bunten Farbspuren, Luftpolsterfolie, Wörtern und auch Zerrissenem. Irgendwie hinterlassen diese Arbeiten den Eindruck, sie wären rein zufällig entstanden, eher als Spielerei, denn als Kunst. Das wirkt dann etwas surreal, sogar grotesk, aber strahlt eine große Leichtigkeit aus und wirkt überraschenderweise jung und frisch.

Und es passt sehr gut zu den Worten Chris Göttels. Denn er selbst spricht von einer „nicht absichtlich gesteuerten Herangehensweise“. Es sei das dadaistisch Zufällige, was ihn reizt. Allerdings kann Chris Göttel auch ganz anders. Denn wenn er in verschiedenen Blättern nur Teile von Fotografien von menschlichen Körpern nutzt und diese dann frei weiter zeichnet oder malt, dann blitzt in diesen Werken auf, dass Chris Göttel ein anerkannter Grafik-Designer ist, der es genau versteht, seine künstlerischen Ideen frei und zwanglos umzusetzen.

„There is no fantasy“ – Werke von Chris Göttel in der Galerie Neuheisel, Johannisstraße 3a. bis 5. Januar. Öffnungszeiten: www.galerie-neuheisel.de

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