CDU und SPD vertagen Streit um Ganztagsschule

Saarbrücken. Ein Spitzengespräch von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, Finanzminister Stephan Toscani (beide CDU) und Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD) über eine Erhöhung der Gebühren für die Nachmittagsbetreuung in den 1100 Gruppen an Freiwilligen Ganztagsschulen im Land hat zu einer Vertagung der Entscheidung geführt. "Zu einem Krisengipfel gehört eine Krise

Saarbrücken. Ein Spitzengespräch von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, Finanzminister Stephan Toscani (beide CDU) und Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD) über eine Erhöhung der Gebühren für die Nachmittagsbetreuung in den 1100 Gruppen an Freiwilligen Ganztagsschulen im Land hat zu einer Vertagung der Entscheidung geführt. "Zu einem Krisengipfel gehört eine Krise. Die gab es nicht", betonte gestern CDU-Fraktionschef Klaus Meiser im Landtag vor Journalisten. Commerçon habe viele Probleme im Bildungshaushalt zu schultern und könne "vieles nicht so personalisieren, wie es wünschenswert wäre", erklärte Meiser. Commerçon habe zutreffend mitgeteilt, dass bis zum Sommer nächsten Jahres über eine Gebührenerhöhung bei der Nachmittagsbetreuung entschieden werde. Bisher zahlen Eltern für eine Betreuung bis 15 Uhr nichts, für die langen Gruppen bis 17 Uhr sind 40 Euro monatlich zu entrichten. "Es muss allerdings eine echte Wahlfreiheit zwischen der Freiwilligen und der Gebundenen Ganztagsschule möglich sein", so Meiser. Die Freiwillige Ganztagsschule müsse ihre "Qualität" behalten. Dazu gehöre, dass fünf Stunden pro Woche nachmittags ein Lehrer dabei sei. Vergangene Woche hatte CDU-Fraktionsgeschäftsführer Tobias Hans den Minister gemahnt, die Freiwillige Ganztagsschule nicht zu schwächen, nachdem Gebührenpläne des Ministeriums bekannt geworden waren. Demnach soll die Betreuung bis 15 Uhr ab Schuljahr 2013/14 40 Euro, die bis 17 Uhr 60 Euro kosten."Krisengipfel sehen anders aus, da sind die Fraktionschef dabei", sagte SPD-Fraktionschef Stefan Pauluhn zum Spitzentreffen über die Nachmittagsbetreuung. Das Gespräch habe dazu gedient, "Irritationen" auszuräumen. Es gehe im laufenden Schuljahr darum, eine Überprüfung der Freiwilligen Ganztagsschulen vorzunehmen, um dann ein Ergebnis präsentieren zu können. Von Wahlfreiheit könne angesichts von nur neun echten Ganztagsschulen noch keine Rede sein. Linksfraktionschef Oskar Lafontaine forderte, dass bedeutend mehr Gemeinschaftsschulen und Gymnasien zu Ganztagsschulen werden. Denn vielfach könnten Eltern ihren Kindern dort nicht mehr selbst helfen. Nachhilfe sei zu teuer, so Lafontaine.

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