Gefahr im Hochsommer Wenn die Hitze zur Gefahr wird

Brebach · Die CDU im Bezirksrat Halberg fordert einen Notfallplan für Saarbrücken. Damit sollen Senioren an heißen Tagen geschützt werden.

 Vor allem ältere Menschen haben mit der Hitze zu kämpfen.

Vor allem ältere Menschen haben mit der Hitze zu kämpfen.

Foto: picture alliance / dpa/Franco Silvi

Der diesjährige Sommer war von extremer Hitze und Trockenheit geprägt. Die anhaltend hohen Temperaturen kurbelten das Geschäft von Eisdielen und Schwimmbädern an. Doch die Hitze kann auch lebensgefährlich werden. Beispielsweise starben nach einer Hitzewelle in Frankreich im Jahr 2003 rund 15 000 Menschen. Infolgedessen entwickelte die Regierung einen Hitze-Notfallplan, der vor allem Senioren schützen soll. Für die Stadt Saarbrücken und den Regionalverband gibt es einen solchen Alarmplan bisher nicht. Aus diesem Grund fordern die Christdemokraten im Bezirksrat Halberg nun einen Hitzenotfallplan nach französischem Vorbild für Saarbrücken.

Im Grunde habe man einen älteren Antrag wieder aufgefrischt, sagt Klaus Raabe, Fraktionsvorsitzender der CDU Halberg. „In den Grundzügen hat das schon Anette Hübinger, die schon seit Jahren im Bundestag ist, noch als Bezirksbürgermeisterin so formuliert, wir haben das lediglich aktualisiert“, sagt Raabe. Im Antrag der CDU erklärt Raabe zusammen mit seinem Mitstreiter Otto Escher: „In den vergangenen Monaten haben wir alle sehr unter den Wetterextremen gelitten.“ Beim Wechsel vom Mai in den Juni gab es heftige Regenfälle und „anschließend die heißeste und trockenste Phase seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881.“

Raabe und Escher verweisen auf die bereits im September 2009 erarbeitete Verwaltungsvorlage zum Thema. „Der Klimawandel ist bereits da“, warnen die Christdemokraten: „Es treten immer mehr Wetterextreme auf, wie Starkregen und Dürreschäden. Diese Extreme werden von Jahr zu Jahr kräftiger und verursachen immer größere und teuerere Schäden.“ Raabe geht davon aus, dass das Ziel, die Erderwärmung unter zwei Grad Celsius zu halten, kaum noch zu erreichen sei.

Der Fraktionsvorsitzende sagt: „Der Temperaturanstieg in der Arktis beträgt mindestens vier Grad Celsius. Die dadurch verursachte Eisschmelze lässt in der Südsee Inseln versinken.“ Das habe auch Auswirkungen auf die Situation in Saarbrücken. „Von der Klimaveränderung sind Städte stärker betroffen, als ländliche Gebiete.“ Gemäß seiner Recherche betrage der Unterschied hierzulande  zwischen Stadt und Umland drei bis fünf Grad Celsius. Ein Rekordsommer folge auf den nächsten. Daraus schließt Raabe, dass diese Entwicklung in den nächsten Jahren kaum aufzuhalten ist. Selbst wenn es gelingen sollte, den Ausstoß von klimaschädlichen Gasen zu reduzieren.

Raabe warnt: „Mediziner gehen davon aus, dass der menschliche Organismus schon bei Temperaturen von über 25 Grad Celsius  belastet ist.“ Bei Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius werde die Hitze zur ernsthaften Gefahr. Laut der Verwaltungsvorlage von 2009  müsse die Stadt bei der Planung von öffentlichen Flächen wesentlich stärker darauf achten, der massiven Hitze in der Innenstadt entgegenzuwirken. Flächen müssten mit mehr Grün ausgestattet werden. Auch privates Engagement zähle, so können zum Beispiel Hausbesitzer mit Pflanzen auf Dächern und Fassaden zur Verbesserung des Klimas beitragen. Für die Antragsunterzeichner Raabe und Escher steht fest: „Wir müssen sofort handeln, oder wir werden in Kürze klimabedingte Notstandsgesetze verabschieden müssen.“

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