Unwetter setzt Burbacher Karnevalisten zu

Burbach · Schade um das viele Herzblut, das die Burbacher Narren in der Vorbereitung ihres Rosenmontagsumzuges vergossen hatten. Wegen Unwetterwarnungen musste er aber am Morgen abgesetzt werden. Die Entscheidung fiel früh, da konnten die Narren noch was aus dem Tag machen. Und die Polizei blieb in voller Stärke im Dienst.

Als sich am gestrigen Montagmorgen, bereits vor sieben Uhr, Feuerwehr, Polizei und Karnevalisten zusammensetzten, um über den Burbacher Umzug zu entscheiden, war der Diskussionsbedarf gering. Die Entscheidung, den für 13.11 Uhr angekündigten größten saarländischen Gaudiwurm mit zu erwartenden 200 000 Besuchern kurzfristig abzusagen, fiel rasch und einstimmig. Bereits zu dieser Stunde blies der Wind heftig, die von den Wetterdiensten in großer Übereinstimmung für Mittag angekündigten Stürme erschienen plausibel, so dass den Verantwortlichen quasi keine andere Wahl blieb. "Das war der Vernunft geschuldet", bilanzierte Thomas Kolz, der für die Polizeiinspektion Burbach an dem Treffen beteiligt war. Für zehn Uhr seien starke Böen angekündigt gewesen, ab zwölf Uhr Orkanstürme mit Windgeschwindigkeiten über 100 Kilometer in der Stunde, dazu auch noch Starkregen. Die Sicherheit der Teilnehmer und der Zuschauer sei bei so einem Wetter mit Windstärken von zehn oder gar elf nicht mehr zu gewährleisten. Bereits ab Windstärke acht seien Umzüge nicht mehr in der gewohnten Zusammensetzung zu starten. Man denke nur an die Gefahren, die von wegfliegenden Bauteilen der Motivwagen ausgehen. Oder von den Schirmen tausender Zuschauer. Das gewichtigste Argument für die Absage des Umzugs seien die zu erwartenden Gewitter mit ihren Fallwinden gewesen, sagte Kolz unserer Zeitung. Selbst robuste Fußgruppen "wären da nicht mehr stehen geblieben".

Die Polizeiinspektion Burbach behielt dennoch die meisten Kräfte im Einsatz oder in Bereitschaft. Zwar gab es keinen Umzug mehr zu sichern, "aber aufgrund der Wettervorhersage bekommen wir es womöglich mit anderen Großlagen und entsprechenden Ersuchen zu tun", berichtete Polizeichef Wolfgang Schäfer. Er und seine Mitarbeiter hatten viele Telefonate zu führen, etwa um Ordnungsdiensten die Absage offiziell mitzuteilen. So konnten und mussten auch rasch (weil sie fortzufliegen drohten) viele Baken zur Sperrung von Straßen eingesammelt werden.

Außerdem wurde ja auch nicht die ganze Fastnacht abgeblasen, sondern nur der Straßenkarneval. Die Burbacher Narren stürmten wie in jedem Jahr um elf Uhr die Filiale der Sparkasse Saarbrücken, witterungsbedingt diesmal mit kurzem Anmarschweg ab Bürgerhaus. Das für 16 Uhr nach dem Umzug angesetzte bunte Treiben im Saal wurde kurzerhand vier Stunden auf Mittag vorverlegt.

So traurig der Ausfall für die Karnevalisten auch war, er wurde immerhin sehr früh am Tag getroffen. In anderen Städten und Gemeinden hielt man sich ja bis Mittag offen, ob die Umzüge abgehen würden. Die Burbacher und ihr Publikum aber wussten zeitig, wo sie dran sein würden und konnten alternative Vergnügungen in Hallen und Sälen organisieren.

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