Fotostrecke Seit 22 Jahren verschwunden: Bilder aus dem Vermisstenfall Pascal
22 Jahre ist es her, noch immer ist der Fall nicht vergessen. Am 30. September 2001 verschwand der fünfjährige Pascal Zimmer aus Saarbrücken-Burbach spurlos. Bis heute wurde er nie gefunden, auch eine Leiche wurde nie entdeckt. Jahrelang machten der Fall und der darauf folgende Prozess vor dem Saarbrücker Landgericht bundesweit Schlagzeilen.
Am Nachmittag des 30. Septembers 2001 verließ Pascal die elterliche Wohnung mit seinem violett-gelben Fahrrad. Die Polizei vermutete, dass er zu der nahen Kirmes wollte.
Taucher von Polizei und Feuerwehr suchen am 4. Oktober 2001 im Burbacher Waldweiher nach der Leiche Pascals.
Karl-Heinz Coen, der Vater von Pascal, mit dessen Tante Sigrid Hübner bei einer Pressekonferenz – eine Woche nach dem Verschwinden des Jungen.
An die Wände seines Kinderzimmers malte Pascal die Teletubbies.
Blick in die Wohnung von Pascal Zimmer: Ein Foto des Jungen und sein Lieblings-Kuscheltier.
Einsatzkräfte der Polizei suchen am 1. Oktober 2001, einen Tag nach dem Verschwinden des Kindes, im Deutschmühlental nach Pascal.
Seinen Fahrradhelm entdeckte Pascals Mutter gegen 18 Uhr im Hof. Nach seinem Verschwinden startete in Burbach eine beispiellose Suchaktion.
Einsatzkräfte der Polizei durchsuchen das Wohngebiet Im Habsterkirch in Saarbrücken auf der Suche nach Pascal. Das Landeskriminalamt richtete eine Sonderkommission für die Suche ein.
Blick in die frühere Tosa-Klase am 7. September 2007, dem Tag des Urteils im Pascal-Prozess.
Die Tosa-Klause, die 2003 im Fall Pascal ins Visier der Ermittler geraten wird, in der Rückansicht.
Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks Saarbrücken beteiligen sich an der Suche nach Pascal und durchsuchen den Burbacher Waldweiher.
Nicht nur 2001, auch noch 2006 liefen Suchaktionen nach Pascal. Nach neuen Aussagen in dem im September 2004 begonnenen Prozess durchsuchten Beamte mit Hunden ein Gartengrundstück in Saarbrücken-Burbach nach Pascals Leiche.
Am 19. November 2002 gerät eine Bierkneipe in der Burbacher Hochstraße, die Tosa-Klause, ins Visier der Polizei. Hier soll organisierter Missbrauch stattgefunden haben. Im Februar 2003 verdichten sich dann die Hinweise, dass hier neben dem bislang bekannten Opfer auch der vermisste Pascal missbraucht worden und schließlich getötet worden ist.
Strafverteidiger Walter Teusch (Mitte) im Pascal-Prozess mit seiner Mandatin Christa W. und seinem Anwaltskollegen Michael Rehberger.
Christa W., eine der Hauptangeklagten im Pascal-Prozess, wird am 9. Mai 2005 zum Saarbrücker Landgericht gebracht.
Die Tosa-Klause in der Burbacher Hochstraße wurde in späteren Jahren als Getränkemarkt wiedereröffnet - mittlerweile wurde das Gebäude abgerissen.
Nach den Hinweisen Anfang 2003 auf ein Tötungsdelikt im Fall Pascal durchsuchen Einsatzkräfte eine Kiesgrube im lothringischen Schöneck – hier soll die Leiche des Fünfjährigen vergraben worden sein. Die Suche bleibt vergeblich.
Am 20. September 2004 beginnt vor dem Landgericht Saarbrücken der Prozess gegen dreizehn Männer und Frauen, die im Zusammenhang mit der Tosa-Klause stehen und an dem Mord an Pascal beteiligt gewesen sein sollen. Im Bild: Eine Lichterkette in Gedenken an Pascal am 11. Dezember 2004. 350 Menschen gedachten hier dem vermissten Kind.
Der dem Pascal-Prozess vorsitzende Richter, Ulrich Chudoba, am zweiten Prozesstag im Landgericht Saarbrücken.
Die Staatsanwälte Stefan Wern und Josef Pattar. Sie führten die Anklage im Pascal-Prozess.
Bild aus dem Gerichtssaal vom 18. Juli 2005: An diesem Tag machte die Wirtin der Tosa-Klause, Christa W., ihre Aussage. Ihr und den anderen zwölf Mitangeklagten wurde schwerer Missbrauch und Mord vorgeworfen.
Der gesamte Prozess stieß bundesweit auf reges Medieninteresse. Im Bild: Die Presse am letzten Prozesstag, dem 7. September 2007.
Die Hauptangeklagte Christa W. und drei weitere Mitangeklagte beim Auftakt des Pascal-Prozesses. Am 7. September 2007 werden alle Beschuldigten nach 148 Verhandlungstagen freigesprochen. „Der Verdacht bleibt, aber auf bloßen Verdacht hin darf niemand verurteilt werden“, so Richter Chudoba.
Mit Blumen und Spruchbändern an der Tosa-Klause reagierten Menschen auf das Ende des spektakulären Prozesses. Das öffentliche Echo war groß, Unverständnis über das Urteil weit verbreitet.
Protest vor dem Saarbrücker Landgericht am 14. September 2006, ein Jahr vor Prozessende.
Protestant mit Schildern vor dem Landgericht Saarbrücken am 7. September 2007 – am Tag des Urteils.
2009 verhandelte der Bundesgerichtshof über die Revision gegen das Urteil, das die Staatsanwaltschaft Saarbrücken eingelegt hatte. Der Gerichtshof bestätigte die Freisprüche.
Bilder und Kerzen zum Gedenken an Pascal zweieinhalb Jahre nach seinem Verschwinden. Der Fall und das folgende Mammutverfahren bewegen die Menschen bis heute.