Burbach Schandfleck weg, Supermarkt her

Burbach · Sechseinhalb Jahre hat es gedauert, bis das Stadtplanungsamt einen Vorschlag des Bezirksbürgermeisters geprüft hat.

 Dieses Foto der verwahrlosten Häuser in der Luisenthaler Straße entstand 2012.

Dieses Foto der verwahrlosten Häuser in der Luisenthaler Straße entstand 2012.

Foto: BeckerBredel

Claus Theres sah eine Lösung in greifbarer Nähe. Und auch seine Idee fand er sehr naheliegend:  Zwei vergammelte Häuser in der Luisenthaler Straße in Burbach abreißen und dann die Versorgung der Burbacher verbessern, indem dort ein Supermarkt gebaut wird. Man könnte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, fand der Bezirksbürgermeister: Einen Schandfleck, der immer wieder für Anrufe bei der Stadtverwaltung un der Polizei sorgt, dem Erdboden gleichmachen, dann den Stadtteil durch eine neue Einkaufsmöglichkeit aufwerten.
Die Idee, stellte sich bald heraus, war naheliegender als die Umsetzung. Sechseinhalb Jahre ist es her, seit Claus Theres mit seinem Plan an die Öffentlichkeit ging. Eine Supermarktkette sei bereit, die beiden Häuser in der Luisenthaler Straße 172 und 174 zu kaufen, abzureißen und an ihrer Stelle einen Einkaufsmarkt zu bauen, sagte er im Februar 2011. Als Problem sah der Bürgermeister des Stadtbezirks West damals das Stadtplanungsamt. Das Amt wolle den Neubau nicht genehmigen, weil man dort der Meinung sei, dass ein neuer Supermarkt in der Luisenthaler Straße den Vorgaben des städtischen Nahversorgungskonzepts widerspricht.

Man habe ihm gesagt, dass es in Burbach eine „Überversorgung“ mit Supermärkten gebe, wenn in der Luisenthaler Straße ein neuer gebaut werde, sagte Theres. Das hielt der Sozialdempkrat allerdings für Quatsch. Immerhin hat Burbach gut 15 000 Einwohner. Noch etwas spreche für einen Supermarkt in der Luisenthaler Straße: Wenn die Kirche St. Helena abgerissen ist, sollen dort neue Wohnungen entstehen. „Wo sollen diese Leute denn einkaufen gehen?“, fragte Theres – und kündigt an: Er werde sich weiter für eine Supermarkt-Genehmigung in der Luisenthaler Straße einsetzen. Die Kirche ist inzwischen abgerissen und die Planungen fürs Gelände laufen. Und Claus Theres hat sich mit seiner Idee offenbar durchgesetzt.

„Die Landeshauptstadt Saarbrücken wird die Ansiedlung eines Nahversorgungsmarktes im Burbacher Westen vorantreiben. In der Luisenthaler Straße, wo eine Schrottimmobilie seit Jahren leer steht, soll ein Supermarkt oder ein Discounter angesiedelt werden“, teilte die Stadtverwaltung am Freitag mit.

„Unsere Stadtplaner haben die Optionen verschiedener Standorte in Burbach analysiert und die Auswirkungen einer Ansiedlung auf das Burbacher Zentrum untersucht. Im Ergebnis ist ein neuer Markt an diesem Standort für den Stadtteil verträglich“, erklärte Oberbürgermeisterin Charlotte Britz nun. Mit der Entscheidung für die Luisenthaler Straße werde „das Entrée vom Westen in den Stadtteil und die Bedingungen zum Wohnen im Umfeld deutlich verbessert“. „Wir werden nun Gespräche mit den Grundstückseigentümern sowie möglichen Investoren und Betreibern führen“, kündigt Britz an.

Bezirksbürgermeister Claus Theres kann zufrieden sein. „Das ist eine gute Entwicklung für Burbach. Es gab ja bereits Interessenten  für die Immobilie. Ich bin froh, dass nun dieser Schandfleck wegkommt und Burbach aufgewertet wird“, sagte er am Freitag.

 Claus Theres

Claus Theres

Foto: bub/Presseagentur Becker&Bredel

Im Rahmen der Voruntersuchung, die klären sollte, welche Auswirkungen die Ansiedlung eines Supermarktes oder Discounters auf Burbach hat, wurden nach Angaben der Stadt „verschiedene Flächen“ analysiert. Wichtig sei gewesen, „dass durch einen neuen Markt keine negativen Auswirkungen auf den bestehenden Einzelhandel im Umfeld entstehen und dass das Burbacher Zentrum mit dem Markt entwicklungsfähig bleibt“.

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