Nach dem Reden nun Taten?

Burbach · In zwei Stadtteilkonferenzen haben sich Burbacher über die Zukunft ihres Stadtteils Gedanken gemacht. In Runde drei will die Interessengemeinschaft Burbach, die den Bürgerdialog organisiert, Politik und Verwaltung in die Pflicht nehmen und Nägel mit Köpfen machen.

 Um die Zukunft des Stadtteils Burbach geht es am Mittwoch im Bürgerhaus.

Um die Zukunft des Stadtteils Burbach geht es am Mittwoch im Bürgerhaus.

Foto: Axel Häsler

Bürgerbeteiligung - eine gute Sache, kann aber schief gehen. 13 "Runde Tische" habe die Stadtverwaltung in Burbach in den vergangenen Jahren organisiert, sagt Hans-Jürgen Altes. "Dabei sind aber fast ausschließlich fertige Konzepte vorgestellt worden", erinnert sich der Chef der Sportfreunde und Vorsitzende der Interessengemeinschaft Burbach (IGB). Das sei mehr eine Bürgerinformation als eine Beteiligung gewesen. Altes und die IGB wollten es besser machen.

Zwei Stadtteilkonferenzen hat die IGB organisiert, eine im November, eine im Februar. Dort hatten die Burbacher das Wort. Sie formulierten Wünsche, entwickelten Pläne für ihren Stadtteil. Nur zu reden, bringe Burbach aber auch nicht weiter, sagt der ehemalilige Stadtteilmanager Axel Biehl, der sich ebenfalls in der IGB engagiert. "Die Leute wollen irgendwann auch wissen, was mit ihren ganzen Ideen ist", sagt er.

Irgendwann soll morgen sein. Am Mittwoch, 18.30 Uhr, beginnt die dritte Stadtteilkonferenz der IGB im Bürgerhaus. Dazu haben die Burbacher Führungspersonal aus der Stadtverwaltung, dem saarländischen Verkehrsministerium und aus der Regionalverbandsverwaltung eingeladen. Man habe "klare Fragen" formuliert, sagt Manfred Klasen von der IGB, jetzt erwarte man "klare Antworten".

In vier Arbeitsgruppen zu den Themen: Soziales, Stadtentwicklung, Verkehr sowie Wirtschaft, Ordnung und Sauberkeit haben Bürger in den vergangenen Stadtteilkonferenzen Ideen gesammelt. "Die reichen von der weggefallenen Arbeitslosenberatung, Schulfragen, der Wohnbebauung Füllengarten und der Saarbahn bis hin zu Vermüllung an verschiedenen Standorten", sagt Klasen.

Wie stellt sich die räumliche Situation an der Weyersbergschule dar? Wie wird die zukünftige Schülerentwicklung prognostiziert? Wie viel Kapazität haben die Burbacher Kitas noch? Wie geht es mit dem Jugendzentrum weiter, nachdem das Gebäude, in dem es lange war, abgebrannt ist? Ist das Geld, das der Regionalverband für Arbeitslosenberatung in Aussicht gestellt hat jetzt nicht mehr verfügbar, weil es womöglich ins neue Sozialkaufhaus geflossen ist?

So gut das Sozialkaufhaus sei, es wäre "fatal" wenn das Geld für Arbeitslosenberatung fehle, sagt Klasen.

Ein großes Thema wird auch der Füllengarten. "Es war geplant, dass dort ein attraktiver Wohnstandort entwickelt wird", erinnert Biehl. Es sei aber davon in letzter Zeit wenig zu hören gewesen. Man will also wissen, wie der Planungsstand ist und ob es Investoren gibt. Und dann ist da noch die Frage: "Was geschieht mit der Restsumme von 300 000 Euro die bei Stadtumbau West nicht verausgabt wurden?" Die Güchenbachbrücke wird Thema sein. Und "Maßnahmen zur Verschönerung des Stadtteilentrées aus Richtung Malstatt", der Burbacher Stern, eine Saarbahnverbindung von Saabrücken nach Völklingen mit Halt am Burbacher Markt, der Vollanschluss an Autobahn und Messegelände .

An den Antworten, die die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung am Mittwoch geben, sagen die drei IGB-Vertreter, werde "sich zeigen, wie es mit der Bürgernähe aussieht".

Informationen: E-Mail: info@ig-burbach.de, Tel. (06 81) 7 64 82.

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