„Hier möchte ich nicht mehr weg“

Burbach · Menschen mit Behinderung können hier einen Arbeitsplatz finden, Anwohner bekommen wohnortnah ein Angebot an Drogerieartikeln: zwei Ziele, die die Verantwortlichen mit dem vor einem Jahr eröffneten ID-Markt in Burbach verfolgen.

 Das Team des Burbacher ID-Marktes (von links): Daniel Vieregg-Emden, Melanie Maier, Rüdiger Clemens, Nicole Nicoleitzik, Sabine Wannemacher, Iris Braun und Tanja Busch. Foto: Becker&Bredel

Das Team des Burbacher ID-Marktes (von links): Daniel Vieregg-Emden, Melanie Maier, Rüdiger Clemens, Nicole Nicoleitzik, Sabine Wannemacher, Iris Braun und Tanja Busch. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Vor ziemlich genau einem Jahr eröffnete in der Bergstraße in Saarbrücken-Burbach der Drogeriemarkt ID-Markt.

Die reha-GmbH, ein großer Arbeitgeber für Menschen mit Behinderung, betreibt das Geschäft. Neben drei fest angestellten Drogistinnen sind dort auch drei Menschen beschäftigt, die zuvor in den reha-Werkstätten gearbeitet haben. Ziel ist unter anderem die verbesserte Integration von Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft.

Das erste Jahr lief für den ID-Markt schwierig an. Nach einigen Werbeaktionen der reha-GmbH verbesserte sich die Situation aber nach wenigen Monaten. Judith Morsing, Assistentin der Geschäftsleitung der reha-GmbH: "In den Anfangsmonaten musste der Markt erst mal bekannt werden. Aber inzwischen trägt er sich sehr gut, und wir sind zuversichtlich, dass das auch so bleibt."

Seit der Schlecker-Markt vor Ort geschlossen wurde, gab es in der näheren Umgebung keinen Drogeriemarkt mehr. Nach Angaben der reha-GmbH soll der ID-Markt zum einen dazu dienen, den Anwohnern eine ortsnahe Versorgung mit Drogerieartikeln zu bieten. Vor allem geht es aber darum, dauerhafte Arbeitsplätze für Leute mit Behinderung außerhalb der Werkstätten zu schaffen.

"Hier möchte ich nicht mehr weg. Ich freue mich noch auf viele Jahre hier im ID-Markt", sagt Sabine Wannemacher. Sie ist eine der Mitarbeiterinnen mit Behinderung, arbeitete zuvor in den Werkstätten der reha-GmbH. Immer wieder machen Leute aus den Werkstätten ein Praktikum im ID-Markt, bei dem getestet wird, ob sie für die Arbeit dort geeignet sind. Langfristig soll die Anzahl der Mitarbeiter mit Behinderung erhöht werden.

Auch die Marktleiterin Agnes Speicher ist von dem Konzept überzeugt. Sie sagt: "Durch die niedrige Regalhöhe und die breiten Gänge ist bei uns ein bequemes und komfortables Einkaufen möglich." Das gehört zum Konzept des ID-Marktes. Judith Morsing erklärt: "Viele denken, der ID-Markt sei womöglich teurer als andere Drogeriemärkte . Das ist nicht der Fall. Er ist so gestaltet, damit auch ältere und beeinträchtigte Menschen bequem einkaufen können."

Im Laufe des vergangenen Jahres wurde das Sortiment des ID-Marktes erweitert. Zu Beginn gab es das ursprüngliche Drogeriesortiment aus den Bereichen Schönheit, Gesundheit und Hygiene. Aufgrund der Nachfrage erweiterte der Markt das Angebot nach etwa einem halben Jahr um Getränke, Süßigkeiten und Gebäck.

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