Toiletten und Gastronomie für Saarbrücker Grünanlage Bürgerpark braucht bessere Ausstattung

Saarbrücken · Der Bezirksrat Mitte entscheidet an diesem Donnerstag über eine Zwischenlösung mit Containern für Gastronomie und Toiletten.

 Ein Teil des Saarbrücker Bürgerparks aus der Vogelperspektive. In der 1989 eröffneten Grünanlage fehlen Gastronomie und Toiletten.

Ein Teil des Saarbrücker Bürgerparks aus der Vogelperspektive. In der 1989 eröffneten Grünanlage fehlen Gastronomie und Toiletten.

Foto: BeckerBredel

Der im Juni 1989 eröffnete Bürgerpark ist mit seinen neun Hektar der größte Park in der Saarbrücker Innenstadt. Das ist nachzulesen auf der Internetseite des Vereins Bürgerpark-Initiative, der sich für die Aufwertung der Grünanlage auf der Hafeninsel einsetzt. Bei der Feier zum 30-jährigen Bestehen des Bürgerparks hat die Initiative eine entsprechende Petition gestartet, die in den zwei Monaten seither fast 300 Menschen unterzeichnet haben. Diese Zahl nennt Andreas Heiske, Sprecher der Initiative, im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung.

In seiner Sitzung an diesem Donnerstag befasst sich auch der Bezirksrat Mitte mit dem Bürgerpark. Der Rat soll entscheiden über das Aufstellen von zwei Gastronomiecontainern und einem Toilettencontainer in der Nähe der neuen Skateanlage. Diese sei „zum Magneten für junge Leute geworden“, wie das Saarbrücker Amt für Stadtgrün und Friedhöfe in den Erläuterungen zum Beschlussvorschlag schreibt. Mehr Besucher im Park bedeutet auch: mehr Leute, die mal müssen. Problem: Es gibt seit Jahren im Bürgerpark keine Toiletten mehr. Das Grünamt hat die Erfahrung gemacht, dass Bürgerpark-Besucher „kleine und große Geschäfte“ in den Hecken verrichten. Und das stinkt zum Himmel.

Neue Toiletten müssen her, daran gibt es keinen Zweifel. Damit es ihnen aber nicht wie ihren Vorgängern im Bürgerpark ergeht, die nach Zerstörungen und einem Brand geschlossen wurden, sollen die stillen Örtchen in eine Gastronomie eingebunden werden. Nach Angaben der Stadt gibt es Interessenten für einen ständigen gastronomischen Betrieb mit zusätzlichen Angeboten für Skater (Verleih, Reparatur, Verkauf von Ersatzteilen und Zubehör). Ein Standort dafür sei noch nicht gefunden. Weitere Hürden gilt es zu nehmen: Neben einem Beschluss des Bezirksrates Mitte ist eine Bauge­nehmigung nötig. Geld muss in den Haushalt eingestellt und Förderanträge müssen gestellt werden. Ferner ist ein Pachtvertrag zwischen der Stadt Saarbrücken und den Betreibern zu schließen.

All dies braucht Zeit. Um rasch Abhilfe zu schaffen, ist die skizzierte Interimslösung mit zwei Gastronomiecontainern und einem Toilettencontainer in der Nähe der Skateanlage im Gespräch. „Das ist auf jeden Fall besser als gar keine Lösung“, meint Heiske. Nach Auffassung des Vereins Bürgerpark-Initiative greift der Vorschlag jedoch zu kurz. „Der Bürgerpark braucht zwei Toilettenanlagen“, betont der Vereinsvorsitzende Heiske. Eine an der Skateanlage („da muss dringend eine hin“), eine weitere am Rondell. Dieses Vorhaben sei sehr aufwändig, räumt Heiske ein, solle mittelfristig aber unbedingt in Angriff genommen werden.

 Andreas Heiske, Vorsitzender des Vereins Bürgerpark-Initiative.  Foto: Becker   &   Bredel

Andreas Heiske, Vorsitzender des Vereins Bürgerpark-Initiative. Foto: Becker   &   Bredel

Foto: BeckerBredel

Die Bürgerpark-Initiative bemängelt auch die Beleuchtung der Grünanlage. Die Saarbrücker Grünamtsleiterin Carmen Dams hatte der SZ im Oktober 2018 gesagt, der Park bekomme eine neue Beleuchtung. Die alten Lampen sollten durch LED-Leuchten ersetzt werden. Außerdem rüste die Stadt an einigen Hauptwegen nach, die bisher nicht beleuchtet waren. Die Arbeiten sollten 2019 beginnen und in diesem Jahr auch abgeschlossen werden. Zum aktuellen Stand in Sachen Beleuchtung des Bürgerparks will sich die Landeshauptstadt an diesem Donnerstag äußern, hieß es auf SZ-Anfrage.

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