Sportverein hat große Finanzprobleme SV Bübingen will Insolvenz verhindern

Bübingen · Der finanziell angeschlagene Verein hofft auf die Unterstützung von Mitgliedern und Gönnern.

 Michael Grenwelge, Vorsitzender des SV Bübingen.

Michael Grenwelge, Vorsitzender des SV Bübingen.

Foto: Armin Schwambach

Der SV Bübingen kämpft ums Überleben. In einem außergerichtlichen Vergleich versucht der ehemalige Vizemeister der Fußball-Saarlandliga, seine Schuldenlast zu tilgen. 100 000 Euro Schulden haben sich angehäuft. Mindestens ein Viertel der Summe braucht der Verein, damit der Anwalt außergerichtlich mit den Gläubigern in Verhandlungen einsteigen kann. Zu der Schuldenlast kam es durch eine außerplanmäßige Erneuerung des Kunstrasens und vor allem durch nicht gezahlte Abgaben an die Berufsgenossenschaft und die Knappschaft. „Hätte unser damaliger Steuerberater uns darauf aufmerksam gemacht, dass durch die Änderungen bei der Minijobzentrale unsere bisherige Abrechnung nicht mehr korrekt sind, hätten wir zum einen natürlich unsere Abgaben auch geleistet und zum anderen unsere Ausgaben an die neuen Bedingungen angepasst“, erklärt Michael Grenwelge, der Vorsitzende des SV Bübingen. Er war Vorsitzender des Vereins von 1991 bis 2014 und hat das Amt im Herbst 2017 wieder übernommen.

„Auch schon zu meiner Zeit im Jahr 2014 sind Fehler passiert, die nicht hätten passieren dürfen“, sagt Grenwelge, der unter seinem Spitznamen Pief besser bekannt ist. Durch den außergerichtlichen Vergleich versucht der Verein ein  Insolvenzverfahren zu verhindern.  Die Insolvenz könnte die Auflösung des Vereins bedeuten. „Wir hätten auch während eines Insolvenzverfahrens noch die Chance, uns mit einem Vergleich zu einigen. Aber wir wollen es ohne Verfahren schaffen“, sagt Grenwelge. Dazu braucht der Verein die finanzielle Hilfe von Mitgliedern und Gönnern. Die Kontonummer des Treuhandkontos, das für dem Verein von einem Anwalt eingerichtet wurde, wird ab dem kommenden Wochenende auf der Homepage des Vereins www.sv09buebingen.de veröffentlicht. „Auf das Konto hat der Verein keinen Zugriff. Sollte der Vergleich scheitern, bekommen alle, die eingezahlt haben, ihr Geld zurück“, erklärt der Vorsitzende. Der Verein setzt alle Hebel in Bewegung, dass es mit einem Vergleich klappt. Aktuell laufen die Planungen für Jugend-Hallenturniere und das große Hallenmasters-Qualifikationsturnier, dass der Verein in jedem Jahr ausrichtet. Es sind zusätzliche Geldquellen, die der Verein dringend braucht. „Wir haben für unser Qualifikationsturnier schon Zusagen von den Lokalrivalen aus der Saarlandliga SC Halberg Brebach, SV Saar 05 und SV Auersmacher. Auch viele Nachbarvereine haben schon zugesagt. Wir sind sehr dankbar, dass uns die umliegenden Vereine unterstützen“, sagt Grewelge. Der Verein will aus den Fehlern lernen. Und sportlich soll in der kommenden Saison ein Neuanfang gemacht werden. Der SV Bübingen hat seine Saarlandliga-Mannschaft in diesem Herbst abgemeldet und muss zur kommenden Saison wieder ganz unten in der Kreisliga anfangen. Grund für den Rückzug waren personelle Probleme bei einem Kader, der vor der Saison bereits auf Kante genäht war. Zur Spielzeit 2019/2020 soll der Neustart mit Einheimischen gelingen. „Marc Becker und Sebastian Fay (beide aktuell beim SV Bliesmengen-Bolchen) werden unsere neuen Trainer. Es haben bereits Spieler im zweistelligen Bereich zugesagt, dass sie dabei sind“, sagt Grenwelge, der voller Hoffnung ist, dass der Verein noch in diesem Jahr wieder in ruhigeres Fahrwasser kommt.

Auf dem Kunstrasen des Vereins wird auch in den aktuell schwierigen Zeiten gespielt. Die Altherren-Mannschaft trägt dort ihre Heimspiele aus und vier Jugendmannschaften des SVB trainieren unter der Woche. Hinzu kommt der SC Bliesransbach, der nach der Zerstörung seines Platzes durch das Unwetter in Bübingen trainiert und spielt. Auch die Frauenmannschaft des SC Bliesransbach-SV Bliesmengen-Bolchen und die Männer des FC Phönix Kleinblittersdorf trainieren in Bübingen.

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