Bübingen „Ein Buch von Bübingern für Bübinger“

Bübingen · Der Kulturverein Bübingen hat die Geschichte des einstigen Dorfes zu Papier gebracht – mit Anekdoten, Bildern und viel Liebe zum Detail.

 In Text und Bild zeigt die Dorfchronik, wie Bübingen sich seit 1900 gewandelt hat.

In Text und Bild zeigt die Dorfchronik, wie Bübingen sich seit 1900 gewandelt hat.

Foto: Bübinger Dorfchronik

Vor der Toren Saarbrückens entlang der Saar liegt er da. Dieser Teil der Landeshauptstadt, den zwar viele kennen, aber über den doch nur wenige Genaueres wissen. Dabei ist die Geschichte Bübingens lebhafter, als man glauben mag. Um sie bekannter zu machen, hat der Kulturverein Bübingen ein bemerkenswertes Buchprojekt ins Leben gerufen: „Bübingen. Vom Dorf zum Saarbrücker Stadtteil“ lautet der Titel des Werkes, auf dessen 320 Seiten der Ort von 1900 bis heute aus vielerlei Blickwinkeln beleuchtet wird.

„Es ist ein Buch von Bübingern für Bübinger, mit dem wir ein Stück mehr Heimatgefühl und Identifikation im Ort schaffen möchten“, sagt der 1. Vorsitzende des Kulturvereins, Dietrich Seeberg. Gemeinsam mit dem Buchautor und Verleger Charly Lehnert ist er hauptverantwortlich für das Projekt.

 Neben ihren eigenen Beiträgen sind noch zahlreiche weitere Autoren zu finden. „Die Tatsache, dass alle Geschichten, Berichte und Erzählungen von Bübinger Autoren stammen, macht das Buch zu etwas Besonderem“, ergänzt Seeberg. Der Kulturverein besteht seit 1988 und prägt seitdem das kulturelle Leben des Stadtteils mit zahlreichen Veranstaltungen übers ganze Jahr maßgeblich.

Während der Arbeiten bildeten Seeberg und Lehnert – beide mit Leib und Seele Bübinger – ein gutes Duo. „Ich habe das Material zusammengetragen, und Charly Lehnert brachte sein Wissen darum, wie man ein Buch daraus macht, mit ein“, erzählt Dietrich Seeberg. Lehnerts Erfahrungsschatz als Verleger sei von enormer Bedeutung gewesen. Ein solches Unterfangen wäre ohne seine Unterstützung für den Kulturverein nicht zu stemmen gewesen.

Dabei haben sie sich zum Ziel gesetzt, vor allem die Alltagsgeschichte des Ortes in den Blick zu nehmen. „Wir möchten den Menschen, die hier leben, zeigen, wie sich das Leben der Einwohner im Laufe der letzten 120 Jahre gewandelt hat“, sagt Lehnert, der sich bereits seit langem mit der Geschichte des Saarlandes befasst. So bezeichnete ihn „Die Zeit“ einst in einem Artikel als „Saardologen“. Vieles über Bügingen sei bereits in Vergessenheit geraten. Man wolle mit dem Buch auch ein Stück weit gegen dieses Vergessen ankämpfen und die Geschichte für jüngere Generationen erhalten, fügt Dietrich Seeberg hinzu.

Um diese Erinnerungen lebendig transportieren zu können, finden sich auch zahlreiche Bilder auf den 320 Seiten, die einen Eindruck vom Erscheinungsbild des Dorfes in früheren Zeiten vermitteln sollen. „Das Werk ist Buch und Bildband in einem und wir möchten damit nicht nur informieren, sondern auch unterhalten“, sagt Lehnert. Thematisch deckt der Sammelband eine große Bandbreite ab: von der Ortsgeschichte über die Zeit als früherer Standort der Kalk-und Sandsteinindustrie bis zur Mentalitätsgeschichte. Im Buch fanden haben viele Bereiche des Bübinger Lebens aus dem vergangenen Jahrhundert und der Gegenwart ihren Platz.

 Dabei treten Dinge zu Tage, an die man vor dem Lesen wohl kaum gedacht hätte. So beschäftigt sich der Beitrag „Bübinger Wein… das war einmal vor langer Zeit“ mit der Vergangenheit des Dorfes und der gesamten Region Obere Saar als Weinanbaugebiet.

Des Weiteren widmet sich das Buch auch der Sprache und der Mundart der Region. „Sprache und Mundart sind ein großes Stück Heimat, und daher war es uns wichtig, dies mitaufzunehmen“, sagt Charly Lehnert. Zudem haben das Vereinsleben aus Kultur, Sport und Unterhaltung und die ortsansässigen Unternehmen ihren Platz in dem Werk gefunden. Daneben enthält das Buch auch praktische Verzeichnisse mit Apotheken, Ärzten und Geschäften in Bübingen und soll somit ebenso als Ratgeber im Alltagsleben dienen. Mit der bisherigen Resonanz zeigt sich Dietrich Seeberg zufrieden. „Es besteht großes Interesse am Buch, doch wir freuen uns über jede Bestellung. Die Kosten für das Buch waren für den Verein sehr hoch, und wir möchten damit keinen Profit machen“, betont er. Daher kommen die Erlöse aus dem Verkauf komplett dem Verein zugute, um die Ausgaben decken zu können. Es solle ein Buch zum Entdecken sein – man hoffe, dass man noch mehr Menschen dafür begeistern kann, sagt Dietrich Seeberg.

Der Kulturverein stellt das Buch am kommenden Samstag, 17. Oktober – und nicht wie ursprünglich vorgesehen am 13. – in der Holzäppelhalle in der Bübinger Rebenstraße vor. Da aufgrund der Hygienevorschriften nur eine begrenzte Teilnehmerzahl zugelassen ist, wird das Buch an diesem Tag zweimal vorgestellt, und zwar um 11 Uhr sowie um 14 Uhr.

Der erste Termin ist bereits ausgebucht, für den zweiten sind noch Plätze verfügbar.

Weitere Informationen und Bestellungen beim Lehnert-Verlag und mit einer Mail an die Adresse info@lehnert-verlag.de. Noch mehr Wissenwertes auf der Internetseite des Kulturvereins Bübingen.

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