Der enttäuschte Herbstmeister
Bübingen · Der SV Bübingen hatte den Sieg gegen den FSV Jägersburg durch die 3:0-Führung sicher geglaubt – kassierte im Saarlandliga-Spitzenspiel aber noch drei Gegentore. Die Herbstmeisterschaft kann der SVB dennoch feiern.
Die Fußballer des SV Bübingen wussten nach dem Spiel am Sonntag nicht so recht, ob sie sich freuen oder enttäuscht sein sollten. Auf der einen Seite wurde die Mannschaft von Trainer Martin Peter gerade Herbstmeister in der Saarlandliga. Auf der anderen Seite musste sie sich im Topspiel gegen den Tabellenzweiten FSV Jägersburg mit einem 3:3 (2:0) begnügen - nach einer 3:0-Führung.
"Es ist sehr schade, wenn man ein 3:0 aus der Hand gibt. Wir waren in der ersten Halbzeit klar besser und müssen den Sieg einfach über die Zeit bringen", sagte SVB-Verteidiger Patrick Wöber. Etwas besser nahm es Teamkollegen Björn Kowalski auf: "Der Spielverlauf war sehr enttäuschend, aber ich glaube, dass man so ein Spiel auch noch verlieren kann. Wir haben 3:3 gegen den Zweiten gespielt. Da müssen wir zuerst mal eine Nacht darüber schlafen."
Jägersburg ging mutig in die Partie und präsentierte sich vor rund 300 Zuschauern im Bübinger Meerwaldstadion mit viel Zug nach vorne. Nach 20 Minuten schlichen sich jedoch Konzentrationsfehler ein - und der SVB schlug erstmals zu. Kowalski setzte nach einem Doppelpass mit Nico Veeck Julian Hollinger in Szene, dessen abgefälschter Schuss im rechten Toreck landete (25.). Das 2:0 folgte kurz danach: Erneut war es Hollinger, der in den gegnerischen Strafraum eindrang und von Jonas Bonaventura zu Fall gebracht wurde. Den Strafstoß verwandelte Samuel Ikas (28.). Nach dem Seitenwechsel erneut der Pfiff. FSV-Kapitän Steven Meier traf im eigenen 16-Meter-Raum Bübingens Pierluigi Vella mit der Hand im Gesicht. Ikas trat wieder zum Elfmeter an, suchte sich diesmal die andere Ecke aus und traf erneut (48.).
Die Standards drehten die Partie. Das 1:3 besorgte der Jägersburger Bartos Klosowski, der eine Ecke von Daniel Dahl einnickte (67.). Drei Minuten später verkürzte Dahl durch einen Elfmeter auf 2:3. Bübingen agierte fast nur noch mit langen Bällen und wirkte nervös. Nach einem abgefälschten Freistoß landete der Ball vor den Füßen von Tim Schäfer, der kurz vor dem Schlusspfiff freistehend zum 3:3 traf. "Wir haben nach dem 3:0 aufgehört, Fußball zu spielen", sagte Kowalski. Auf die Herbstmeisterschaft und die tolle Hinrunde des SVB angesprochen, konnte Patrick Wöber aber doch lächeln: "Das war einfach überragend. Für uns ist die Saison bisher super gelaufen. Damit hat keiner bei uns gerechnet."
