Abschied nach 22 Jahren

Bübingen · In knapp zwei Monaten ist für Michael Grenwelge Schluss. Nach mehr als 22 Jahren tritt er als Vorstandsvorsitzender des SV Bübingen zurück. Im Jugendbereich will sich der 55-Jährige aber weiterhin einbringen.

Mehr als 22 Jahre an der Spitze eines Vereins - eine Zahl, die beeindruckend ist. Der Name Michael Grenwelge ist mit dem SV Bübingen fast schon verwachsen. Er war jahrelang und mit Herzblut als Vorstandsvorsitzender der Bübinger unterwegs und hat zahllose Spiele seiner Fußballer mit Spannung von der Seitenlinie verfolgt. In knapp zwei Monaten macht Michael Grenwelge nun als erster Mann im Verein Schluss, zu einem, wie er findet, passenden Zeitpunkt: "Wir sind momentan Zweiter der Saarlandliga. Insgesamt steht der Verein so gut da wie noch nie. Außerdem wird dann auch unser neuer Rasen fertig sein."

Einen Nachfolger hat der Verein auch schon gefunden: Thomas Latz, der Grenwelge schon 1995 als Kassierer des Jugendfördervereins beerbte, wird nun auch das Amt des Vorstandsvorsitzenden übernehmen. Da so schnell Ersatz gefunden wurde, habe der SV Bübingen Grenwelges Entscheidung auch gut aufgenommen. "Im Vorfeld gab es kein böses Blut und der ein oder andere wollte mich auch noch umstimmen. Aber auch die haben meinen Entschluss dann respektiert. Große Diskussionen gab es nicht mehr", erklärt der 55-Jährige.

"Nach 22 Jahren war es an der Zeit für mich, meinen Platz zu räumen. Ich bin einfach an dem Punkt, an dem mir Unstimmigkeiten nicht mehr so zu Herzen gehen und ich nicht mehr so für den Verein kämpfe, wie ich es vor einiger Zeit noch getan habe. Auch gesundheitlich ist es langsam an der Zeit, kürzer zu treten", sagt Grenwelge, der eine seiner schwierigsten Entscheidung gleich zu Beginn seiner Amtszeit fällen musste, als sich der Verein von seinem langjährigen Trainer Volker Görgen trennte. 2006 musste er nach dem Abstieg aus der Bezirksliga mit Trainer Michael Denzer einen guten Freund entlassen. "Das hat mich damals meinen halben Freundeskreis gekostet. So etwas bleibt natürlich hängen", sagt Grenwelge.

Das schönste Erlebnis hatte der hauptberufliche Versandleiter eines Möbelhauses im Sommer 2008, als sich die B-Jugend des Vereins für die Regionalliga qualifiziert hat und gleichzeitig die Herren in die Verbandsliga aufgestiegen sind. Das Wichtigste für den SV Bübingen sei es laut Grenwelge nun, weiter auf die Jugend zu setzen: "Den Weg, den wir eingeschlagen haben, sollten wir auch konsequent fortsetzen. Der Verein sollte in seinem finanziellen Rahmen leben und nicht darüber hinaus gehen."

Auch wenn Grenwelge sich aus dem Vorstand des SV Bübingen zurückzieht, möchte er weiterhin für den Verein Turniere organisieren. Auch seiner "Herzensangelegenheit" Jugendarbeit will Grenwelge weiterhin treu bleiben und im Vorstand der JFG Obere Saar weitermachen.

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