Sommerfest im Stadtteilgarten Wo Brebach sich ein Schmuckstück schuf

Brebach · Bürger haben hunderte Quadratmeter zum Muster-Gelände gemacht. Gestern feierten sie dort.

 Jörg Steinbach (links) machte die Musik beim Sommerfest. Bezirksbürgermeister Daniel Bollig (Zweiter von rechts) und Ulli Heß vom Bürgerinnenzentrum Brebach (rechts) hörten ihm zu.

Jörg Steinbach (links) machte die Musik beim Sommerfest. Bezirksbürgermeister Daniel Bollig (Zweiter von rechts) und Ulli Heß vom Bürgerinnenzentrum Brebach (rechts) hörten ihm zu.

Foto: BeckerBredel

„Azzurro“ unterm Sommerhimmel: Besucher lauschen dem Italo-Hit in der Kleingartenanlage am Saarbach. Sie tun es auf einer Parzelle des Vereins Zusammenleben Brebach und des Bürgerzentrums. Bratwurstduft weht herüber, wo Stefan Ortleb vom Bürgerzentrum am Schwenker steht. Ein ganz normales Sommerfest? Nein, eine Feier an einem schönen Ort, wo es Anfang 2014 noch fast nichts zu sehen gab. Ulli Heß, eine Kennerin des Gartenprojekts, erinnert sich: „Hier sah es wirklich wüst aus, ein Wunder was daraus geworden ist.“ Langzeitarbeitlose haben hier geschuftet, um die Grundlage für den Stadtteilgarten zu schaffen. Verbundsteine liegen heute auf dem Platz inmitten der Parzelle. Handwerklich begabte Männer bauten die Hütte und den Geräteschuppen. Frauen legten einen Garten an. Sie alle feierten jetzt das dritte Sommerfest. Monika Blahova kümmert sich um die Hochbeete. Sie pflanzt dort mit Buben und Mädchen Tomaten.

Bei den Mittagessen im Kinderhaus des Stadtteils kommt das Gemüse auf den Tisch. Inge Marx begrüßt viele Bekannte im Stadtgarten und erzählt aus ihrem Leben: „Ich war mal Kapitän in der Saarschifffahrt.“ Jetzt ist sie Mitglied einer Wohngemeinschaft für Senioren: „Lina, das steht für liebe Nachbarn.“ Heß kennt einen Großteil ihrer Lebensgeschichte: „Superinteressant, welche Leute in Brebach wohnen.“ Bezirksbürgermeister Daniel Bollig stößt dazu, erkundigt sich nach Neuigkeiten aus der Gemeinwesenarbeit. Die Sprechstunde im Rathaus hat er knapp gehalten. Hier draußen klappt das Gespräch mit dem Bürger noch viel besser.

Brebachs Wandel zeigt sich an den Besuchern. „Syrische Familien sind erstmals dabei“, sagt Heß. Die vorm Krieg Geflüchteten finden bereits kurz nach ihrem Eintreffen Kontakt. Integration, die kaum was kostet. Heß: „Würstchen haben wir über den Verein besorgt. Die gibt es hier kostenlos, sonst bringt jeder was mit.“ Salate, Kuchen, Gebäck. Alles, was so dazugehört zu einem idyllischen Sommerfest im Stadtteilgarten unter Nachbarn.

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