Menschen retten, Brände löschen

Brebach · Im Brandfall einen kühlen Kopf zu bewahren, kann man trainieren. Bei der Jahresübung des Löschabschnittes Ost wurde im Gewerbegebiet am Brebacher Kurt-Schuhmacher-Weg sicheres und schonendes Retten geprobt.

 Die Feuerwehrübung fand auf dem Gelände der Firma Witt Real Estate in der Kurt-Schumacher-Straße in Brebach statt. Foto: Becker&Bredel

Die Feuerwehrübung fand auf dem Gelände der Firma Witt Real Estate in der Kurt-Schumacher-Straße in Brebach statt. Foto: Becker&Bredel

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Es dauert ein bisschen, bis die freiwilligen Güdinger Feuerwehrleute die Übungspuppe von dem Dach des blauen Containers im Gewerbegebiet am Kurt-Schuhmacher-Weg geborgen haben. Doch auch wenn es sich um eine Puppe handelt, gilt die Vorgabe der ehrenamtlichen Lebensretter, die Verletzten so sicher und schonend wie möglich zu bergen. Und dazu muss bei der dritten Jahreshauptübung des Löschabschnittes Ost auch eine Puppe ordentlich auf die Trage geschnallt werden.

Insgesamt hatten die Feuerwehrleute , die außerdem aus den Löschbezirken Bübingen, Scheidt und selbstverständlich aus Brebach angerückt waren, noch weitere zwei Personen zu bergen, die sich in den Lagerhallen auf dem ehemaligen Görtz-und-Schiele-Gelände aufhielten. Kaum fiel dabei auf, dass viele der Feuerwehrleute Trauer im Herzen trugen. Ihr Kamerad Sven hatte im Alter von 29 Jahren kurz zuvor - trotz großer Typisierungsaktion über die Sozialnetzwerke - den Kampf gegen die Leukämie verloren. So hatte zum Beispiel der Brebacher Feuerwehrmann Rüdiger Schaum einen Trauerflor am Spiegel seines alten Feuerwehrfahrzeugs angebracht.

Zurück zur Jahreshauptübung, bei der einige Zuschauer rätselten, warum die Feuerwehrleute einen mit Papierballen gefüllten, brennenden Container mit Schaum löschen wollten. Papier ließe sich doch eigentlich ganz gut mit gewöhnlichem Wasser löschen, so die landläufige Meinung. Brennen große Mengen in einem Container, ist das aber offensichtlich anders, wie die Experten wissen. Willi Hartz, dienstältester der Saarbrücker Löschabschnittsführer im Stadtgebiet, erklärte: "Um sicherzustellen, dass man alle Brandnester erwischt hat, müsste man dann schon den ganzen Container mit Wasser fluten." Oder man nimmt dem nassen Element seine Oberflächenspannung - zum Beispiel, indem man ein wenig Schaummittel dazu mischt.

Nur mit Wasser spritzten dagegen die Trupps, die verhinderten, dass der Containerbrand auf Lager- und Büroräume in den Gebäuden übergriff. Genau so, wie es der Brebacher Löschbezirksführer Günther Holzer als Erfinder der Übung vorgesehen hatte. Die Verletzten übergaben andere Feuerwehrleute zu diesem Zeitpunkt bereits an den Rettungsdienst. Die Puppe vom Containerdach brachten die Güdinger Lebensretter über die Landerampe des Gebäudes in Sicherheit. So schonend und sicher wie eben möglich.

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