Artur Schneider „Ich hätte vielleicht mehr machen sollen“

Brebach · Halberg Brebachs Artur Schneider trauert der vertanen Chance im Profi-Fußball nicht nach. Und er hofft, dass die Saarlandliga-Saison zu Ende gespielt wird. Dann würde es „ein superspannendes Finale“ geben.

 Im März rollte der Ball noch: Arthur Schneider (vorne rechts) lässt Engin Yalcin ins Leere laufen, unterlag mit Brebach aber Herrensohr mit 1:3.

Im März rollte der Ball noch: Arthur Schneider (vorne rechts) lässt Engin Yalcin ins Leere laufen, unterlag mit Brebach aber Herrensohr mit 1:3.

Foto: Thomas Wieck

Im Frühjahr 2012 ging für Artur Schneider ein Traum in Erfüllung. Der Kleinblittersdorfer unterschrieb beim 1. FC Saarbrücken einen Zweijahresvertrag als Fußball-Profi. „Dieses Gefühl war einfach überragend und kann man eigentlich gar nicht beschreiben. Du spielst die komplette Jugend in dem Verein, schaust immer den Profis zu – und plötzlich bist du einer von ihnen“, blickt Artur Schneider zurück.

16-mal kickte er für den FCS in der 3. Liga. Für den großen Sprung hat es trotz eines begnadeten Talents jedoch nicht gereicht. „Da gehört viel mehr dazu als nur Talent. Man braucht Glück und man muss fleißig sein. Ich hätte damals zusätzlich zu den Trainingseinheiten vielleicht mehr machen sollen. . . Aber es war eine tolle Zeit, und ich trauere nichts nach“, sagt der 27-Jährige, der mittlerweile für Saarlandligist SC Halberg Brebach spielt: „An die Profi-Zeit denke ich gerne zurück. Die Zeit war super, und ich habe menschlich viel dazu lernen können.“

Der studierte Betriebswirt hatte den Fleiß, der ihm als Fußballer fehlte, auf der Schulbank im Übermaß. „Dort habe ich mein Ding durchgezogen und habe jetzt einen tollen Job in einem tollen Unternehmen“, sagt der 27-Jährige, der für die zweite Mannschaft des 1. FC Saarbrücken und für den SV Röchling Völklingen 118 Spiele in der Oberliga gemacht hat. Mit dem Kicken begann er in der F-Jugend des FC Kleinblittersdorf. Schon im Alter von neun Jahren folgte der Wechsel zum 1. FC Saarbrücken.

Beim SC Halberg Brebach spielt der Techniker mit dem strammen Schuss nun in der dritten Saison. Mit acht Treffern ist er der beste Torschütze seiner Mannschaft. „Ich bin eigentlich gar kein Torjäger, aber durch unsere offensive Ausrichtung sind wir eben ständig vor dem Tor des Gegners. Wir haben viele Spieler mit vielen Toren in unserer Mannschaft“, erklärt der Mittelfeldspieler, der in Großblittersdorf in Frankreich lebt, wo es aufgrund der Corona-Pandemie eine Ausgangssperre gibt. Vier seiner mitspieler wohnen ebenfalls in Frankreich.

Sollte die unterbrochene Saison fortgesetzt werden und die Regeln in Frankreich zu dem Zeitpunkt dann noch so streng sein, würde der Tabellendritte SC Halberg Brebach ein Problem bekommen. Nichtsdestotrotz sagt Schneider: „Ich hoffe, dass wir wieder spielen können. In der Saarlandliga spielen die besten Teams der Liga am Saisonende alle gegeneinander. Das wäre ein superspannendes Finale für alle Beteiligten.“ Er hat sich seit knapp zwei Monaten mit Ausdauerläufen fit gehalten. Bei der Frage, ob ihm der Ball gefehlt hat, kam spontan mit einem Grinsen die Antwort: „Jeder Fußballer, der gerne läuft, hat irgendetwas verkehrt gemacht.“

Trainer Martin Peter hatte übrigens in der Corona-Zwangspause ein Auge auf seine Spieler: „Die Jungs gehen laufen und machen Tabata – also Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit. Ich werde Leistungstests machen und merken, wenn da jemand geschludert hat – ist halt alles messbar.“ Brebachs Trainer will gerüstet sein, sollte es in der Liga wieder losgehen. Er sagt: „Ich hoffe, es wird noch mal gespielt. Mein Vorschlag wäre, die Vorrunde zu werten und danach die Liga zu teilen. Da hätte jedes Team noch acht Spiele.“

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