Vom Übungsplatz ging's gleich zum echten Notfall

Güdingen · Der Samstag hatte es in sich für die freiwilligen Feuerwehrleute im Saarbrücker Osten. Etwa 150 Mitglieder der Löschbezirke Brebach, Bischmisheim, Fechingen, Ensheim Eschringen, Schafbrücke, Scheidt und Bübingen bewältigten 28 inszenierte Einsätze. Als ob das nicht anstrengend genug wäre, halfen die ehrenamtlichen Lebensretter noch einem eingeklemmten Menschen aus der Patsche.

 Feuerwehrleute aus Scheidt, Schafbrücke und Brebach übten hier, was beim Brand der Hofberghütte zu tun wäre. Foto: Becker & Bredel

Feuerwehrleute aus Scheidt, Schafbrücke und Brebach übten hier, was beim Brand der Hofberghütte zu tun wäre. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Die eintägige Übung zum Frühjahrsbeginn hat im Löschabschnitt Ost rund um den Halberg aus gutem Grund Tradition. Löschabschnittsführer Willi Hartz sagt zur Bedeutung dieser großen Gemeinschaftsaufgabe: "Sie ist für uns wichtig, weil wir dann einüben, wie wir sogenannte Großschadensereignisse bewältigen."

Was Hartz' Feuerwehrkameraden dabei lernen, bewiesen sie zum Beispiel, als es darum ging, mit den Folgen der Stürme Kyrill (2007) und Xynthia (2010) fertig zu werden.

Vier größere Einsätze hatten Hartz und sein Team für die Feuerwehrleute vorbereitet. Erstes Ziel war die Hofberghütte in Scheidt . Später gab es Alarm aus der Bischmisheimer Grundschule. Am Hügelsberger Hof in Ormesheim standen Technik und Kommunikation im Vordergrund. "Ormesheim verfügt bereits über Digitalfunk, während wir zum Großteil noch analog funken", sagte Hartz. Sollten Feuerwehrleute aus beiden Bereichen gemeinsam ausrücken, müsse die Funkverbindung funktionieren.

Am Übungstag klappte die Kommunikation zwischen den Einheiten aus Ormesheim , Ensheim und Eschringen. Spektakulär ging es in Güdingen auf dem Gelände der Firma Raab-Karcher zu. Die Vorgaben: Feuer hinter der Halle und ein Unfall mit dem Gabelstapler, bei dem ein Mitarbeiter unter eine Palette geraten ist. "Vorsicht, da sind Gasflaschen in der Nähe des Brandes", sagte Truppführer Hansjörg Bruch warnend seinen Kameraden.

Sie rückten unter Atemschutzgeräten mit Strahlrohren gegen die Flammen vor. Ein anderer Trupp kümmerte sich um den Eingeklemmten. Er hob die Last mit pneumatischen Kissen an, um die Puppe, die das Unfallopfer darstellte, schonend mit Trage und Halskrause zu bergen. Kameraden aus den Löschbezirken Alt-Saarbrücken und St. Arnual unterstützten die Feuerwehrleute des Löschabschnitts Ost. Die Hilfe war am Samstag auch nötig. Denn: "Dann kam ein Realeinsatz hinzu", sagt Hartz.

Beim Versuch, eine Panne zu beheben, hatte sich ein Helfer an einem Auto den Daumen eingeklemmt. Dass seine Leute vom Übungsszenario schnell auf diese Einsatzwirklichkeit mit all ihren Herausforderungen umschalteten, war für Hartz nach dem Stress-Samstag ein Grund mehr, stolz zu sein.

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