Ausstellung Manchmal ist die Natur fast verborgen

Saarbrücken · Neue Werke des Malers Jörg Munz sind in einer Ausstellung im Finanzministerium zu sehen.

Seine Inspiration ist die Natur. Immer und immer wieder verleiten Jörg Munz die Eindrücke, die er von ihr gewinnt, zu seinen Gemälden. Davon kann man sich derzeit im Ministerium für Finanzen und Europa in Saarbrücken überzeugen. Denn dort präsentiert Jörg Munz seine neuesten Werke in einer Ausstellung.

Wer jedoch denkt, dass man dort eine Präsentation von realen, naturnahen und topografisch genauen Landschaftsansichten findet, wird überrascht. Denn Jörg Munz, der erst spät Freie Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste Saar studierte und im Jahr 2004 mit 44 Jahren noch Meisterschüler von Prof. Bodo Baumgarten wurde, verarbeitet nur seinen persönlichen Eindruck der Natur in den Gemälden. Sie werden zu Farbspielen, Farbnebeln, Farbfeldern bis hin zur Formauflösung.

Nur noch entfernt erinnern die Gemälde an Landschaftsansichten. Am ehesten lassen noch die Farben eine Landschaft erahnen. Viel helles Blau ist zu sehen, Grau, Braun und Grün. Die Farben von Himmel, Wasser, Vegetation und Erde. Dazu manches Mal rote und gelbe Akzente.

Einige der 24 ausgestellten Werke zeigen stark abstrahierte, in Farbnebel getauchte Landschaften mit erkennbaren Gebirgen oder Uferbepflanzung. Die meisten seiner Gemälde sind jedoch nur noch mittels der Aufteilung der Farben in Erde, Horizont und Himmel als Landschaft zu identifizieren. Und auch der sichere Horizont bleibt nicht in allen Gemälden erhalten.

Dass Jörg Munz aber genau weiß, was er tut, und strukturiert und genau arbeitet, erkennt man auch am Aufbau der Ausstellung: An den Stellwänden hängen zum Foyer hin seine Gemälde, an der Rückseite sind kleinere Arbeiten zu sehen. Dies sind Fotografien. Oder besser, die Grundlage dieser kleineren Arbeiten sind Fotografien. Denn Jörg Munz, der seit 2008 im Vorstand des Berufsverbandes Bildender Künstler Saar ist, verarbeitet seine Fotos weiter.

Irgendwo in diesen Werken erkennt man daher gedruckte, fotografierte, stark vergrößert und vergröberte Elemente, die er malerisch weiter formt, übermalt, neu gestaltet. Auch hier erinnert vieles an Naturansichten, Horizonte, Farben, man sieht sogar ganz konkrete Pflanzenteile.

Diese kleineren Werke wirken trotzdem  experimenteller, spontaner, farblich intensiver. Und das obwohl die Ergebnisse wieder naturnäher, erkennbarer sind. Jörg Munz versteht es eben, seine Eindrücke der Natur ganz unterschiedlich umzusetzen. Mal real, mal abstrakt und immer malerisch.

Die Ausstellung „Neue Werke von Jörg Munz“ ist bis 29. April im Foyer des Ministeriums für Finanzen und Europa, Am Stadtgraben 6-8, zu sehen – werktags von acht bis 18 Uhr.

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