Ausstellung bei der Union-Stiftung Im Grenzbereich von Foto, Druck und Gemälde

Saarbrücken · Hanne Voltmer-Döbrich hat ihren ganz eigenen Fotografierstil gefunden. „Malen ohne Pinsel“ heißt ihre neue Ausstellung.

 Bei der Ausstellungseröffnung: Hanne Voltmer-Döbrich vor ihrem Bild „Tänzeln“.  Die Ausstellung ist noch bis 18. April zu sehen.

Bei der Ausstellungseröffnung: Hanne Voltmer-Döbrich vor ihrem Bild „Tänzeln“.  Die Ausstellung ist noch bis 18. April zu sehen.

Foto: Union Stiftung/Harald Kiefer

Wenn man sich die aktuelle Ausstellung in der Stiftung Union „Malen ohne Pinsel“ mit Bildern von Hanne Voltmer-Döbrich anschaut, dann fragt man sich gleich zu Beginn, sind die Werke Fotos oder Drucke oder doch Gemälde?

Diese Ungewissheit hält aber nicht allzu lange an, denn schnell wird klar, hier fotografiert jemand mit viel Verve oftmals stark vergrößert Pflanzenteile oder Naturansichten, verfremdet diese und druckt das Ergebnis anschließend meist auf Leinwand aus. Und setzt sich dabei über einige fest gefügte Regeln der Fotografie hinweg.

Die Saarbrückerin Hanne Voltmer-Döbrich arbeitete viele Jahre als Redaktionsassistentin für die Saarbrücker Zeitung und als Bildredakteurin für verschiedene Verlage. Daher hat sie einen geübten Blick für Fotos, für das zu fotografierende Motiv, für den richtigen Zeitpunkt und auch für das passende Licht. In den ausgestellten Fotografien aber setzt sie sich darüber hinweg. Denn hier fotografiert Hanne Voltmer-Döbrich Bäume im Gegenlicht, verpixelt Musterungen im Sand, verstärkt Farben und auch Kontraste oder nimmt Abbildungen von Spiegelungen im Wasser die Schärfe.

Durch diese künstlerischen Stilmittel ist das Auge erstmal verwirrt, dann aber entdeckt es die Schönheiten dieser Darstellung der Natur. So wird der blühende Ast im Gegenlicht in der Fotografie „Licht und Zeit“ vor einer rein grünen Landschaft (samt Himmel) zu einer Komposition, die an die traditionelle japanische Malerei erinnert. Die verfremdeten Farben eines fast schwarzen Geästes vor einer Fläche in leuchtendem Pink in der Fotografie „Tänzeln“ betonen die sich kringelnden, emporwachsenden Zweige und verleihen dieser Fotografie ihren Reiz.

Aber nicht nur auf den Fotografien finden sich kräftige Kontraste, auch in der Ausstellung selbst. Denn große Abbildungen in schwarz-weißer Farbe verleihen den häufig sehr bunten Fotografien zusätzliche Leuchtkraft. Und manche Naturdetails, wie ein mit Tau benetztes Spinnennetz oder das Innere einer knallroten Mohnblüte brauchen nicht einmal großartig verfremdet zu werden, um dem Betrachter zu gefallen.

Infos zur Ausstellung „Malen ohne Pinsel“ mit Bildern von Hanne Voltmer-Döbrich“. Ausstellung in der Stiftung Union, Steinstraße 10, Saarbrücken-Malstatt. Geöffnet bis 18. April, Montag bis Donnerstag von 8.30 Uhr bis 17 Uhr und Freitag von 8.30 Uhr bis 15 Uhr. Weitere Informationen unter Tel. (06 81) 709 450.

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