Saarlandmuseum „Alle Beteiligten sind begeistert von der Ausstellung“

Saarbrücken · „Lorenzetti, Perugino, Botticelli . . . Italienische Meister aus dem Lindenau-Museum Altenburg“ geht in der Saarbrücker Version nach Chemnitz.

 Nur noch bis 15. November ist die schöne Ausstellung in der alten Sammlung zu sehen.

Nur noch bis 15. November ist die schöne Ausstellung in der alten Sammlung zu sehen.

Foto: Oliver Dietze

„Es ist mein schönstes Projekt bisher“, schwärmt Annette Schwarz-Jaeger über die Ausstellung „Lorenzetti, Perugino, Botticelli . . . Italienische Meister aus dem Lindenau-Museum Altenburg“ in der Alten Sammlung, die noch bis zum 15. November zu sehen ist.

Annette Schwarz-Jaeger ist seit einem Jahr die Assistentin der Sammlungsleitung des Museums am Schlossplatz, war vorher vier Jahre lang in der Modernen Galerie für die Kunstvermittlung zuständig. Sie ist Kunsthistorikerin und Projektmanagerin und betreut und begleitet die Ausstellung der italienischen Meisterwerke aus dem Lindenau-Museum in Altenburg von Anfang an.

„Alle Beteiligten sind begeistert von der Ausstellung. Auch unsere Besucher sind voller Bewunderung“, erzählt sie weiter. Und tatsächlich war die Ausstellung nach der Eröffnung am 1. Februar erstmal der Hit. Bis zum 13. März hatte man 2 865 Besucher. Innerhalb dieser sechs Wochen war der Katalog ausverkauft, die Nachfrage nach Führungen und Rahmenprogramm war enorm.

Aber dann schlug das Coronavirus zu, und die Ausstellung wurde geschlossen. „Vom 14. März bis zum 14. Mai waren alle Museen der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz geschlossen. In dieser Zeit war es komplett einsam hier im Museum“, berichtet die Kunsthistorikerin weiter. Denn auch wenn keine Besucher das Museum betreten durften, war das Team jeden Tag vor Ort. „Die Gemälde sind so wertvoll und empfindlich, die mussten jeden Tag kontrolliert werden.“

Für die Museumsmitarbeiter waren es aufregende Wochen. Denn sie mussten komplett umdenken. Nicht nur, dass alle Veranstaltungen, wie die Vortragsreihe, die Nacht der Kirchen, das Lernfest oder das Kulturmeilenfest abgesagt werden mussten, in der Zeit wurde die Ausstellung auch digitalisiert, man stellte Fotos und Videos vom Aufbau oder der Kunstvermittlung ins Netz, erarbeitete Online-Führungen. Und Mitte Mai stand dann die Erarbeitung eines Hygienekonzeptes auf dem Plan.

Seither dürfen wieder Besucher kommen. Allerdings ist seither die Nachfrage geringer. „Viele Menschen waren und sind verständlicherweise zurückhaltender wegen der Infektionsgefahr. Aber es ist schon traurig“, sagte Annette Schwarz-Jaeger. Von Mitte Mai bis Anfang Oktober, innerhalb von 20 Wochen, kamen 3763 Besucher. Das ist für das Museum für Vor- und Frühgeschichte und die Alte Sammlung zwar ein guter Schnitt, aber man will sich gar nicht ausdenken, wie viele Besucher zur Ausstellung gekommen wären ohne Corona. „Mittlerweile haben wir wieder konstant Besucher in der Ausstellung. Aber wir sind nach wie vor sehr vorsichtig.“

So werden seit Juni wieder Führungen angeboten, aber nur bis zehn Personen und nur nach Voranmeldung. Touristische Gruppen und Schulklassen sind derzeit gar nicht unter den Besuchern, deren Führungen wurden alle abgesagt. Von wo die Gäste kommen, kann nicht gesagt werden. „Wir können derzeit kaum Daten erheben. Aber wir haben überregional für die Ausstellung geworben, also auch in Mannheim zum Beispiel. Und die französischen Flyer gehen sehr gut weg.“

Bis zum 15. November ist die Ausstellung noch am Schlossplatz zu sehen. Dann wird sie abgebaut, eingepackt und nach Chemnitz verschickt. Denn die Kunstsammlungen Chemnitz haben die Ausstellung übernommen, werden sie als Nächstes zeigen. „Was uns besonders freut, ist, dass Chemnitz nicht nur die Kunstwerke übernimmt, sondern auch alles andere der Ausstellung. Also die thematischen Vitrinen, den Katalog, die Wandtexte, sogar die Wandfarbe. Das zeigt, wie gut die Präsentation auch in der Kunstwelt angenommen wurde. Und was hätte alles sein können.“ Aber noch ist die Ausstellung für rund drei Wochen in Saarbrücken zu sehen.

Die Ausstellung „Lorenzetti, Perugino, Botticelli . . .  “ ist noch bis 15. November in der Alten Sammlung des Saarlandmuseums am  Saarbrücker Schlossplatz zu sehen. Geöffnet Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr (Mittwoch bis 20 Uhr). Führungen sind sonntags um 15 Uhr und um 16 Uhr, vorherige Anmeldung ist erforderlich. Im Kino Achteinhalb in der Nauwieser Straße 19 wird am Montag, 26. Oktober, 20 Uhr, ein Film über Raffael gezeigt.
www.kulturbesitz.de/museen/saarlandmuseum-alte-sammlung

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