Lebenshilfe bietet inklusive Wohnform an So läuft das Gastfamilienprojekt im Regionalverband

Saarbrücken · Im Sommer 2017 startete im Saarland das Modellprojekt Wohnen in Gastfamilien für Erwachsene mit geistiger und/oder körperlicher Einschränkung. Träger des Projektes im Regionalverband ist die Lebenshilfe Saarbrücken.

Wie deren Bereichsleiterin Selbstbestimmtes Wohnen, Angela Marx, berichtet, hat das Sozialministerium den Anstoß dazu gegeben, nachdem eine Studie den Wohnbedarf ermittelt hatte. Derzeit betreut die Lebenshilfe Saarbrücken drei solcher Wohngemeinschaften im Regionalverband, zwei in Saarbrücken, eine in Scheidt. Reserven für weitere WGs sind vorhanden.

Die Lebenshilfe bringt Gast und Gastfamilie zueinander. Sie begleitet das Probewohnen (bis zu zehn Tage) und entscheidet dann in Abstimmung mit den WG-Partnern, ob es menschlich passt. Die Lebenshilfe berät beim Stellen von Anträgen und allen anfallenden Fragen wie Urlaub oder Krankheit der Gastfamilie, schaut bei regelmäßigen Hausbesuchen nach dem Rechten und vermittelt bei Konflikten. Die Gastfamilie stellt ein Zimmer oder eine Wohnung zur Verfügung, begleitet den Gast (pro Familie sind maximal zwei Gäste möglich) im Alltag und ermöglicht ihm ein möglichst selbstbestimmtes Leben.

Das Landesamt für Soziales zahlt der Gastfamilie ein Betreuungsgeld von monatlich 420 Euro pro Gast. Zusätzlich zahlt der Träger der Sozialhilfe bei geringem Einkommen des Gastes die Kosten der Unterkunft (282 Euro) und einen Anteil zu den Lebenshaltungskosten (259,20 Euro) an die Gastfamilie und ein Taschengeld (172,80 Euro) an den Gast aus, alles steuerfrei.

Die Lebenshilfe Saarbrücken sucht Familien, Regenbogenfamilien, Paare, vergleichbare Lebensgemeinschaften und Einzelpersonen, die einen Erwachsenen mit Behinderung bei sich aufnehmen möchten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort