Nadelöhr mitten in Saarbrücken Arbeiten an der Brücke lassen Häuser wackeln
Saarbrücken · Nach Rissen im Finanzministerium auch Sparkasse am Neumarkt begutachtet. Alle beteiligten Stellen geben vorerst Entwarnung.
Arbeiten auf der Großbaustelle Wilhelm-Heinrich-Brücke mitten in der Landeshauptstadt erschüttern Häuser im Umfeld. Bereits im April war das Beben so stark, dass im saarländischen Finanzministerium Risse im Putz einiger Büros auftraten. Und auch aus anderen Häusern kamen Berichte darüber, dass es zeitweise kräftig vibriere.
Seit dem Vorfall im Ministerium vom 17. April behalten Experten der Staatlichen Hochbaubehörde (SHB) eventuelle weitere Schäden im Blick, die durch den Einsatz schwerer Baumaschinen entstehen könnten. Die Behörde ist dem Landesverwaltungsamt und dieses wiederum dem Bauministerium unterstellt. Von dort kam am Montag die Entwarnung: „Es sind keine weiteren Schäden aufgetreten“, wie Lisa Fetzer, Pressesprecherin im saarländischen Finanzministerium entsprechende Informationen weiterleitet. Die Beschäftigten könnten nach wie vor in dem betroffenen Gebäude arbeiten. Befürchtungen, wonach die Statik in Mitleidenschaft gezogen sein könnte, hatte bereits im April ihre Kollegin Katrin Thomas im Bauministerium ausgeräumt. Auch wenn die Wände nach Ansicht dort Beschäftigter bedrohlich gewackelt haben sollen.
Ähnlich reagiert Dirk Dumont, Pressesprecher der Saarbrücker Sparkasse. Deren Zentrale ist aktuell von möglichen Auswirkungen der Sanierungsarbeiten betroffen. In unmittelbarer Nähe wird der Neumarkt umgestaltet. Alter Straßenbelag kommt runter, neuer hin. Auch hier zittert der Boden immer mal wieder. Und wie wirkt sich das aufs Sparkassenhaus aus? Nach Dumonts Angaben sahen sich Fachleute der Saarbrücker Stadtverwaltung um. Ihr Ergebnis: „Dabei wurden keine Schäden am Gebäude festgestellt.“
Auch im Rathaus gehen die Verantwortlichen gelassen an die nächsten Wochen ran, währenddessen sich die Sanierung am Nadelöhr noch hinziehen wird. Ingo Beckendorf, Mitarbeiter der städtischen Pressestelle: „Uns sind aktuell keine Berichte oder Beschwerden über Schäden durch die Arbeiten bekannt.“
Derweil müssen sich insbesondere Autofahrer noch bis Anfang Oktober gedulden, bis der Engpass der Vergangenheit angehört. Bis dahin soll der Verkehrsknotenpunkt auf Vordermann gebracht worden sein. Unter anderem fräsen Arbeiter den alten Belag ab und sorgen für neuen auf der Fahrbahn. Fußgänger bekommen neue Trottoirs. Außerdem tauschen sie die Geländer gegen höhere und damit sichere aus. Die Brückenkonstruktion selbst ist auch im Fokus. Altersschwache Stellen werden durch neue ersetzt. Und was die Straßenlaternen betrifft, weichen die alten Leuchten modernen Energiesparlampen. Wenn die Straßenmarkierungen auf der Straße sind, ist alles erledigt.
Seit Juli sind die beauftragten Straßenbauunternehmen mit dem Bauabschnitt befasst, der sich auf Alt-Saarbrücker Seite befindet. Zuvor hatten sie den Brückenteil saniert, der sich im Stadtteil St. Johann befindet. Von den Arbeiten betroffen sind auch Auf- und Abfahrten der Stadtautobahn. Trotzdem stehen in der Baustelle je zwei Spuren in beide Richtungen bereit.