Umstrittenes Bauprojekt in Dudweiler Wohnen am Anger: Harsche Kritik von Grünen und AfD

Dudweiler · Die Grünen im Saarbrücker Stadtrat kritisieren das Vorgehen der städtischen Gesellschaft GIU bezüglich des Projektes „Wohnen am Anger“ in Dudweiler. Die Veräußerung an einen Investor und die daraus resultierenden Umplanungen seien nicht Beschlusslage des Stadtrates, betont die Partei.

Die Grünen erwarten, „dass die Stadt alle rechtlichen Möglichkeiten nutzt, um die vom Rat gemachten baulichen Vorgaben gegenüber dem Investor durchzusetzen“. Die SZ hatte in ihrer Ausgabe vom 15. Mai berichtet, dass die GIU das Projekt verkauft hat an die  IFA-Unternehmensgruppe, eine Gesellschaft für Immobilien mit Sitz in Schillingen im Hochwald.

Nach dem im Jahr 2017 von der GIU initiierten städtebaulichen Wettbewerb für das Projekt und dem 2019 erfolgten Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan habe für den Stadtrat festgestanden, dass die GIU in Eigenregie 70 Wohnungen in verschiedenen Größen bauen wird. „Weder der Verkauf an einen Privatinvestor noch die im Raum stehenden Umplanungen, wonach unter anderem die Zahl der Wohneinheiten auf mehr als 100 erhöht werden soll, waren Beschlusslage. Die GIU hat hier aus unserer Sicht entgegen der Legitimation des Stadtrates gehandelt“, erklärt der Fraktionsvorsitzende und baupolitische Sprecher der Grünen im Stadtrat, Torsten Reif.

„Der nächste Bauskandal bahnt sich an“, meint Bernd-Georg Krämer, Vorsitzender der AfD-Stadtratsfraktion. Schon das Bebauungskonzept des Architekten Böhm aus den 1970er Jahren für das Zentrum von Dudweiler sei eine „städtebauliche Katastrophe“ gewesen, „der Anfang vom Niedergang Dudweilers als einst blühende selbständige Stadt zu einem sozialen Brennpunkt von Saarbrücken“.  Ohne den Stadtrat zu unterrichten und die Öffentlichkeit zu informieren, verkaufe die GIU nun das Gelände an eine auswärtige Unternehmensgruppe, die anstatt 70 nunmehr 105 Wohnungen erstellen wolle. Das Verhalten der GIU als 100-prozentige Gesellschaft der Stadt sei inakzeptabel.

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